Indien: 500.000 Katholiken unterzeichnen für soziale Zwecke
„Am 27. Januar überreichten wir dem Ministerpräsidenten Pinarayi Vijayan einen von einer halben Million Katholiken unterzeichneten Forderungskatalog zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung“, teilte Biju Parayannilam am Freitag der Nachrichtenagentur UCA News mit. Parayannilam ist Vorsitzender des „Catholic Congress“, einer Laienorganisation im südindischen Bundesstaat Kerala. Die Organisation ist mit der syro-malabarischen Kirche verbunden. Die Petition, die die Vertreter des Catholic Congress der kommunistischen Regierung des Staates überreichten, fordert die Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung. Dabei kommen vielfältige Probleme zur Sprache.
Für die Rechte einfacher Menschen
„Einfache Menschen kämpfen um ihren Lebensunterhalt, und wir wollen, dass die Regierung ihre Aufmerksamkeit auf ihre Probleme richtet“, sagt Pater Philip Kaviyil vom Catholic Congress. Beispielsweise erhielten viele Rentner ihre Pensionszahlungen zu spät. Die Regierung zahle ihnen etwa 1.600 Rupien im Monat aus (ca. 20 US-Dollar), auf die die Menschen angewiesen seien. Zu späte Zahlungen seien ein großes Problem.
Auch die Bauern in Kerala bräuchten Unterstützung. Nicht nur deckten die Gewinne oft nicht einmal die Produktionskosten. Auch litten die Bauern unter einer großen Zahl an Wildtierangriffen. In den vergangen fünf Jahren kamen mindesten 637 Menschen bei Attacken von wilden Tieren ums Leben, wie das zuständige Ministerium für Wald- und Wildtierschutz bestätigte. Laut Catholic Congress schütze das Ministerium aber eher die Tiere als die Menschen und habe die Situation eher verschlechtert als verbessert.
Jugend wandert ab
Ein weiteres zentrales Anliegen der Petition ist aber die Abwanderung der Jugend aus dem Bundesstaat. Die Petition fordert deshalb Mindestpreise für die lokale Gummiproduktion sowie Maßnahmen zur Unterstützung der abgehängten und vernachlässigten christlichen Bevölkerung. Diese macht in Kerala fast 20 Prozent der 33 Millionen Einwohner aus. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Hindus.
„Wir sind zuversichtlich, dass die Regierung in der laufenden Haushaltssitzung eine positive Erklärung zu unseren Forderungen abgeben wird“, sagte Parayannilam. Ein Treffen mit dem Ministerpräsidenten sei positiv verlaufen. „Er war sehr besorgt und sicherte uns zu, die Forderungen zu berücksichtigen.“
(ucan – ww)
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