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Polizisten treiben Demonstranten auseinander, West-Papua, Indonesien Polizisten treiben Demonstranten auseinander, West-Papua, Indonesien  (AFP or licensors)

Indonesien: Bischof will Dialog statt Militär in West-Papua

Die Zentralregierung schickt immer mehr Militär in die unruhige östlichste indonesische Provinz West-Papua. Der Bischof von Jayapura fordert den Stopp der Truppenverlegungen und die Aufnahme von Gesprächen, berichtet die Agentur Ucanews diesen Freitag.

„Die Menschen leben in Angst. Was mich überrascht ist die große Verlegung von Soldaten und Sicherheitskräften nach Papua“, erklärte Bischof Yanuarius Theofilus Matopai You in einem Statement während einer Konferenz zu Frieden und Sicherheit in Papua am vergangenen Montag. Die Regierung solle die Truppenverlegung stoppen und mehr in den Dialog mit der Bevölkerung treten, fordert der Bischof. Die Menschen seien traumatisiert von der zunehmenden Militarisierung, die der Aufrechterhaltung der indonesischen Souveränität in der Provinz dienen solle. „Papua ist keine militärische Notstandszone. Wenn es so wäre, warum erklärt sie der Präsident nicht dazu? Arme Bewohner werden gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen, ihre Gärten, ihre Läden und sich irgendwo anders anzusiedeln. Ihr Leben ist jetzt schon sehr schwierig“, so You.

West-Papua ist umstritten

Die westliche Hälfte der geteilten Insel Papua ist die östlichste Provinz Indonesiens und seit Jahren zwischen der Regierung und separatistischen Gruppierungen umstritten. Um die Herrschaft über West-Papua aufrecht zu erhalten, hat Indonesien mindestens 10.250 Soldaten und fast 1.500 Polizisten in die Region gesandt, wo sie in mehrere Sicherheit- und Entwicklungsoperationen involviert sind. Diese Aktionen sollten, so Bischof You, aber nicht „für Jahre“ fortgesetzt werden. Vielmehr solle sich die Regierung um den Dialog mit der Bevölkerung bemühen.

„Wenn es keinen Raum für einen Dialog gibt, werden wir weiterhin mit solchen Situationen konfrontiert werden. Was haben wir falsch gemacht? Welche Sünde haben wir begangen, dass die Zentralregierung und der Präsident es zulassen, dass wir die ganze Zeit in dieser Situation leben?“, so You weiter.

Die vor 22 Jahren von der Kirche gestartete Initative „Papua – Land des Friedens“ sei auch weiterhin nur ein Slogan, führt indes Pater Alexandro Rangga an, der Direktor des Franziskanischen Sekretariats für Gerechtigkeit und Frieden in Papua. Alle Parteien müssten den Willen zeigen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Fast täglich Zusammenstöße

Derweil kommt es nach wie vor fast täglich zu tädlichen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und der Bevölkerung. Im vergangenen Monat wurden zwei Zivilisten vom Militär erschossen.Dieses behauptet, sie seien Mitglied einer Gruppe von Aufständischen gewesen. Der Menschenrechtsaktivist Theo Hesegem sagte, dass es  „weiterhin Opfer gibt und wir jeden Tag von erschossenen Zivilisten hören". Es gebe bisher keine Lösung für die Sicherheitsprobleme West-Papuas. Was die Zukunft betrifft, sei er skeptisch: „Es ist nicht das erst Mal, dass der Bischof und andere diesen Friedensappell verbreiten. Wer weiß, wann er erhört wird.“

(ucanews – ww) 

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02. Februar 2024, 11:53