Kambodscha: Oberster buddhistischer Großpatriarch verstorben
„Der Tod des Ehrwürdigen Tep Vong ist der Verlust einer seltenen Ressource im Buddhismus. Er hinterlässt vielerlei Errungenschaften“, so der kambodschanische Premierminister Hun Manet in einer Presseerklärung. Wie ucanews am Dienstag meldet, ist Tep Vong am vergangenen Montag um 5 Uhr 40 lokaler Zeit in der Pagode von Ounalom an Altersschwäche verstorben. Die Flaggen des Landes wehen auf Halbmast. Alle Unterhaltungssendung in Fernsehen und Radio wurden gestoppt. Zahlreiche Vertreter aus Politik und buddhistischem Klerus erwiesen dem Verstorbenen ihre Reverenz und erinnerten an ihn als eine zentrale Figur des kambodschanischen Buddhismus nach Ende der Terrorherrschaft der Roten Khmer im Januar 1979.
Zwangsarbeit unter Pol Pot
Tep Vong wurde am 12. Januar 1032 in Siem Reap geboren, nahe dem Tempel von Angkor Wat. Er begann seine buddhistischen Studien im Alter von 10 Jahren, wurde nach sechs Jahren als Novize aufgenommen und mit 21 Jahren zum Mönch geweiht. Unter dem radikalkommunistischen Regime Pol Pots waren alle Religionen streng verboten. Tausende Mönche, Lehrer und „Intellektuelle“ wurden ermordet oder zu strenger Zwangsarbeit verpflichtet. Tep Vong klagte Pol Pot persönlich an, eigenhändig mehr als 50 Mönche umgebracht zu haben, darunter drei der Neffen Teps.
Nach dem Fall des Regimes durch eine vietnamesische Invasion 1979 erlaubten die kommunistischen Machthaber die Ausübung des Theravarda-Buddhismus, Staatsreligion seit dem 13. Jahrhundert, in „kleinem Rahmen“. Tep war einer der ersten Mönche, die wiedergeweiht wurden. 1993 wurde der Buddhismus wieder Staatsreligion. 2006 wurde Tep Vong zum „Obersten Großpatriarchen“ des Landes ernannt. Fast 93 Prozent der Kambodschaner sind Buddhisten.
Der Körper Tep Vongs wird für religiöse Zeremonien aufgebahrt, bevor er zu einem späteren Zeitpunkt in einer feierlichen Zeremonie verbrannt werden wird.
(ucanews – ww)
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