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Olivenbäume im Libanon: Wie auch sie braucht der Friede viel Pflege und Zeit, um reiche Frucht zu bringen Olivenbäume im Libanon: Wie auch sie braucht der Friede viel Pflege und Zeit, um reiche Frucht zu bringen 

Libanon: Nuntius besucht spannungsreichen Süden

Der apostolische Nuntius im Libanon, Paolo Borgia, besucht die maronitische Schule der Antonianerinnen in Nabatiyeh im Süden des Landes. An dem Ort der Begegnung und der Bildung werden exemplarisch die Spannungen und Hoffnungen des so kleinen wie besonderen Landes sichtbar.

Am Montag erhielten die Schule und die sie leitenden Schwestern Besuch des päpstlichen Gesandten im Zedernstaat. Wie die Agentur Asianews am Donnerstag meldete, wollte sich Borgia mit seinem Besuch den Sorgen der Antonius-Schwestern und ihrer Schützlinge stellen, sowie ein Besuchs-Versprechen einlösen, das er  Schwester Nazha Khoury, der Oberin des weiblichen Zweiges der Antonianer, gegeben hatte.

Schule liegt in umkämpfter Gegend

Die maronitische Stadt Nabatiyeh (dt. Nabatäa) liegt in einer spannungsreichen Gegend. Sie wird vor allem von der Amal kontrolliert, einer schiitischen Partei und Sozialbewegung, die einer der großen Akteure im libanesischen Bürgerkrieg war. Heute ist sie im Vergleich zur allgegenwärtigen Hisbollah klein, aber in der gegenwärtigen Regierung vertreten. Wie beinahe alle libanesischen Parteien verfügt sie auch über einen bewaffneten Arm und sieht die Verteidigung des Südlibanon als ihre Aufgabe an. Genau dieser Südlibanon ist seit vielen Jahren Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen dem Libanon beziehungsweise der Hisbollah und dem Nachbarland im Süden, Israel. So auch jetzt wieder. Während des Besuches gab es Luftschläge gegen das nahe Baalbeck.

Das Internat von Nabatiyeh umfasst eine Schülerschaft von mindestens 1.200 Schülern und Jugendlichen, von denen nur ein Bruchteil, gerade einmal 58, Christen sind. Auch die zahlreichen Lehrerinnen und Lehrer stammen aus unterschiedlichen Religionen und Konfessionen. Ursprünglich eine reine Mädchenschule, nimmt die Institution nun Kinder beiderlei Geschlechts auf. Die Schüler begrüßten den Nuntius mit Musikvorstellungen, einem großen Empfang und aufsteigenden Friedenstauben. In seinem Vortrag vor der Elternvertretung der Schule unterstrich der Nuntius die Bedeutung der wechselseitigen Beziehungen zwischen Familie und Schule, um die Kinder zur Weltoffenheit zu erziehen. Eltern und Schwestern arbeiteten in dieser Schule zusammen, was sehr positiv sei. Nicht nur säßen Muslime und Christen hier nebeneinander, auch täten sie dies teils schon in zweiter Generation.

Friede braucht Pflege und Zeit

Doch auch die aktuellen Spannungen, die tiefe Wirtschaftskriese des Libanon sowie die noch immer nicht ausgerufenen Neuwahlen prägten den Besuch. Der Nuntius sprach in einer Ansprache an die älteren Schüler diesen Mut und Trost zu. Papst Franziskus habe stets betont, dass das wichtigste Ziel für den Libanon der Frieden sei, sowohl zwischen den Kulturen als auch zwischen den Religionen. Der Nuntius führte aus: „Was ist die Zukunft, die sich alle für den Libanon wünschen? Es ist der Frieden. Kein Gut ist größer als der Frieden. Ohne Frieden gibt es keinen Respekt vor dem anderen, keine Gerechtigkeit, keine Solidarität. Frieden ist Begegnung, Dialog und Wohlbefinden. Frieden ist Leben, er ist die eigentliche Bedingung des Lebens. Hass bringt nur den Tod.“

Zum Zeichen für diese Hoffnung pflanze Borgia einen Olivenbaum. Wie der Friede brauche dieser „jahrelange Pflege, um zu wachsen und Früchte zu tragen.“

(asianews – ww)

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29. Februar 2024, 12:39