Pakistan: Christ vom Blasphemievorwurf freigesprochen
Wie die Nachrichtenagentur fides am Freitag meldete, hatte die Konvertitin Susan Fatima, die mit ihrer Familia vor circa einem Jahr zum Islam übergetreten war, den Mann beschuldigt, in ihr Haus eingedrungen, sie bedroht und den Koran respektlos behandelt zu haben. Masih hatte sich danach freiwillig der Polizei gestellt, um den Fall aufzuklären. Im Laufe der Ermittlungen verhaftete die Polizei auch Fatima und erklärte nun Masih für unschuldig. In Folge des Falles hatte es in Faisalabad soziale und religiöse Spannungen gegeben.
Blasphemiegesetz wird immer wieder missbraucht
Der Fall sei wichtig für die lokale christliche Gemeinschaft, so die Anwältin Aneeqa Maria Anthony, um dieser Vertrauen in die lokalen Behörden zu geben. Diese müssten alle Glaubensgemeinschaften gleich behandeln. In Pakistan wird das Blasphemiegesetz immer wieder für falsche Anschuldigungen genutzt. Der örtliche Pfarrer Shakoor Alam vermutet auch hinter dem aktuellen Fall eigentlich einen Streit um Land, wie er gegenüber fides angab. Auch die NGO „Centre for Legal Aid, Assistance and Settlement“ (CLAAS) weist darauf hin, dass der Fall zu einer breiteren Diskussion über falsche Anschuldigungen führen könnte. „Dieser Fall ist kein Einzelfall. Solche Fälle können, wenn sie nicht untersucht werden, tragische Folgen haben: Unschuldige Menschen können Jahre im Gefängnis verbringen oder sogar getötet werden“, so der Direktor der Organisation, Nasir Saeed.
Im benachbarten Jaranwala hatte es im vergangenen August einen ähnlichen Fall gegeben. Zwei Christen waren fälschlicherweise der Blasphemie angeklagt worden. Saeed verlangt von der neu gewählten pakistanischen Regierung eine Reform des Paragrafen. Nach pakistanischem Recht ist Blasphemie mit dem Tod oder Gefängnis zu bestrafen. Der Paragraf findet vor allem bei „Beleidigung des Islam“ Anwendung.
(fides – ww)
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