Philippinen: Kirche kritisiert Spaltungsdrohungen von Ex-Präsident Duterte
„Ehemalige Präsidenten spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die nationale Einheit zu fördern und durch ihre Erfahrung Orientierung zu bieten. Diese Rolle erfordert nachdenkliche Überlegungen, wohlüberlegte Worte und Handlungen, die das Gemeinwohl in den Vordergrund stellen“, heißt es in einem Statement der Caritas Philippinen vom 9. Februar.
Nachdem das Bündnis des ehemaligen Präsidenten, Rodrigo Roa Duterte, und Präsident Ferdinand Marcos Jr. wegen Meinungsverschiedenheiten über die Änderung der Verfassung von 1987 zerbrochen ist, fordert Duterte nun die Trennung der südphilippinischen Insel Mindanao vom Rest des Landes. Marcos sagte, er wolle die Verfassung ändern, um ausländische Investitionen zu erleichtern. Duterte wirft ihm stattdessen vor, mit Hilfe der Verfassungsänderung an der Macht bleiben zu wollen.
Dutertes Forderung „verdient keine ernsthafte Aufmerksamkeit“
Der Redemptoristenpriester Amado Picardal nannte die spaltenden Äußerungen des 78-Jährigen „die verrückte Idee eines verzweifelten, machtlosen Ex-Präsidenten“. Sie habe keine „Unterstützung von Mindanaoanern wie mir. Sie verdient keine ernsthafte Aufmerksamkeit“, so Picardal gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur UCA News. Der Duterte-Kritiker sagte, dies könnte ein Versuch Dutertes sein, der drohenden Verhaftung durch den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) im Rahmen der Untersuchung des „blutigen Krieges gegen Drogen“ zu entgehen.
Insel Mindanao steht vor großen Herausforderungen
Bischof Jose Colin Bagafaro, nationaler Direktor von Caritas Philippinen, fand deutliche Worte gegen die Spaltungsforderungen: „Wir glauben fest daran, dass die Philippinen eine unteilbare Nation sind und Mindanao ist ein integraler Bestandteil unserer nationalen Identität und unseres Erbes“. Die Philippinen bräuchten Führungspersönlichkeiten, „die Einheit und Heilung fördern, nicht Spaltung und Zwietracht“.
Bagaforo räumte ein, dass die Insel, auf der mehrheitlich Muslime leben, vor großen Herausforderungen stehe, betonte jedoch, dass „Lösungen in gemeinsamen Anstrengungen und in der Bekämpfung der eigentlichen Konfliktursachen liegen, nicht in der Spaltung“. Er forderte die Regierung und Beteiligte dazu auf, die Probleme der Armut und Marginalisierung „umfassend und inklusiv“ zu lösen.
Der nationale Sicherheitsberater der Regierung, Eduardo Año, betonte in seiner Erklärung: „Jedem Versuch, sich von irgendeinem Teil der Philippinen abzuspalten, wird die Regierung mit entschlossener Gewalt begegnen“.
(ucan – vn)
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