EU-Bischöfe: Appell zur Europawahl
Das schreibt die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) in einem Appell von diesem Mittwoch. Insbesondere seien die Wähler „in diesem wichtigen Moment für die Zukunft der Europäischen Union“ dazu aufgerufen, „verantwortungsbewusst Abgeordnete des Europäischen Parlaments zu wählen, die unsere Werte vertreten und sich für das Gemeinwohl im nächsten Europäischen Parlament einsetzen werden“. Angesichts aktueller Herausforderungen wie Kriegen und politischen globalen Umwälzungen, von Migration, Klimawandel, Digitalisierung und EU-Reformen brauche es „mutige, kompetente und werteorientierte politische Entscheidungsträger, die ehrlich das Gemeinwohl verfolgen“, betonen die EU-Bischöfe.
Die Bischofskonferenzen der einzelnen Mitgliedsstaaten böten Hilfen zur Wahlentscheidung an, was spezifische Faktoren betreffe, die von Land zu Land unterschiedlich sein können, bietet die COMECE Orientierungshilfe an - „zum Beispiel die Möglichkeit, Kandidaten oder nur Parteien zu wählen, die Wahlprogramme der verschiedenen Parteien, die Kandidaten selbst, die sich vorstellen".
Mit, nicht ohne Demokratie
Unmissverständlich bekennen sie sich in ihrem Schreiben zum europäischen Projekt und zur Demokratie als bestem Gestaltungsmittel: „Wir wissen, dass die Europäische Union nicht perfekt ist und dass viele ihrer politischen und rechtlichen Vorschläge nicht mit den christlichen Werten und den Erwartungen vieler ihrer Bürger übereinstimmen, aber wir glauben, dass wir dazu aufgerufen sind, sie mit den Mitteln, die uns die Demokratie bietet, zu verbessern.“
Es gelte dementsprechend Personen und Parteien zu wählen, „die das europäische Projekt eindeutig unterstützen und von denen wir vernünftigerweise annehmen, dass sie unsere Werte und unsere Idee von Europa fördern, wie z. B. die Achtung und Förderung der Würde jedes Menschen, Solidarität, Gleichheit, Familie und die Heiligkeit des Lebens, Demokratie, Freiheit, Subsidiarität, Sorge für ,Unser Gemeinsames Haus‘“, zählt die EU-Bischofskommission auf.
Populistische Zersetzung der EU verhindern
Eine verantwortlungsvolle Wahlentscheidung könne dazu beitragen, die populistische Zersetzung der Staatengemeinschaft zu verhindern, betonte im Interview mit Radio Vatikan der COMECE-Vizepräsident Czeslaw Kozon, der Vorsitzende der skandinavischen Bischofskonferenz. Er erläuterte einige Empfehlungen der EU-Bischofskommission.
Frieden, Freiheit, Wohlstand
Die COMECE erinnert in ihrem Appell an die Kraft des europäischen Projektes der Gründerväter und deren Absicht, nach den Kriegen eine europäische Integration zu schaffen, die „Frieden, Freiheit und Wohlstand“ gewährleisten könne. Viele der Gründungsväter der Europäischen Union seien „überzeugte Katholiken“ gewesen, „die einen starken Glauben an die Würde jedes Menschen und an die Bedeutung der Gemeinschaft hatten“: „Es ist dem Mut und der Weitsicht von Menschen zu verdanken, die in der Lage waren, historische Feindschaften zu überwinden und etwas Neues zu schaffen, das den Krieg auf unserem Kontinent in Zukunft praktisch unmöglich machen würde.“
(vatican news – pr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.