Frankreich: Trauer und Bedauern
In einer Erklärung bedauern die französischen Bischöfe, dass die Debatte nur auf die Rechte der Frauen beschränkt gewesen sei. Über Hilfsmaßnahmen für diejenigen, die ihr Kind behalten möchten, sei im Senat leider nicht gesprochen worden. Abtreibung bedeute nach wie vor eine „Verletzung des Lebens“, so die Bischöfe.
267 von 317 Senatoren hatten sich für die Verfassungsreform ausgesprochen, über die auch schon in der Nationalversammlung abgestimmt worden ist. 50 Senatoren lehnten den Text ab. Am Montag treten in Versailles beide Kammern des Parlaments zusammen, um die Verfassungsänderung endgültig zu beschließen. Der Text spricht von einer „der Frau garantierten Freiheit, freiwillig einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen“.
Die Wahlfreiheit der Eltern respektieren
Die Erklärung der französischen Bischöfe weist darauf hin, dass Abtreibung „nicht nur unter dem Blickwinkel der Rechte von Frauen beurteilt“ werden dürfe. Die Kirche wolle künftig darauf achten, dass die „Wahlfreiheit der Eltern, die sich auch in schwierigen Situationen dafür entscheiden, ihr Kind zu behalten“, respektiert wird. Während der Abstimmung im Senat fand vor dem Gebäude in Paris eine Demonstration von Lebensschützern statt.
Mehrere Bischöfe äußerten sich auch unabhängig von der Erklärung der Bischofskonferenz. Erzbischof Olivier de Germay von Lyon verurteilte „die Verweigerung der Demokratie“ und nannte es schwierig, „sich zu diesem Thema zu äußern, ohne das Risiko einzugehen, zur Zielscheibe der Medien zu werden“. Der Erzbischof von Poitiers, Pascal Wintzer, beklagte in der katholischen Tageszeitung La Croix, dass „der Tod mehr geschützt als das Leben gefördert zu werden scheint“.
Schon auf ihrer Vollversammlung im November letzten Jahres hatten die Bischöfe sich ausführlich zum Thema Abtreibung geäußert. Ihr Dokument trug den programmatischen Titel „Jedes Leben ist ein Geschenk“. Darin griffen sie ein Argument von Papst Franziskus auf, dass der Schutz des ungeborenen Lebens eng mit dem Schutz der Menschenrechte überhaupt verknüpft sei.
(vatican news – sk)
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