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Ein Mann auf der Straße in Port-au-Prince hält an, um einer Frau zu helfen, die in den Fuß geschossen wurde. Immer wieder geraten Unbeteiligte ins Kreuzfeuer der Gangs Ein Mann auf der Straße in Port-au-Prince hält an, um einer Frau zu helfen, die in den Fuß geschossen wurde. Immer wieder geraten Unbeteiligte ins Kreuzfeuer der Gangs  (AFP or licensors)

„Alle mit Haiti“: Aufruf zu Gebet um Frieden

Angesichts der ausufernden Gewalt und eklatanten politischen Instabilität in Haiti rufen der Bischofsrat von Lateinamerika und der Karibik (CELAM), die Konföderation der Ordensleute Lateinamerikas und der Karibik (CLAR) und Caritas Lateinamerika gemeinsam zu einem „Kontinentalen Gebetstag“ für Haiti am kommenden Freitag auf. Auch Papst Franziskus bittet bei öffentlichen Auftritten immer wieder um Gebet und Frieden für die karibische Nation, zuletzt beim Mittagsgebet am Sonntag.

Wie der Nachrichtendienst Adn Celam meldet, räumen die kirchlichen Einrichtungen, die den Gebetstag ausgerufen haben, ein, dass „die Lösung nicht direkt in unseren Händen liegt“. Vielmehr erfordere eine Lösung den Mut und die Entschlossenheit von „Männern und Frauen mit nationaler und internationaler Entscheidungsgewalt“: „Wir sind jedoch von der Kraft und Macht des Gebets überzeugt, das uns einander näherbringt und unsere Solidarität mit dem haitianischen Volk ausdrückt.“

Desolate Situation

Haiti befindet sich derzeit praktisch komplett in der Hand krimineller Banden, nachdem der Interims-Premierminister Ariel Henry von Puerto Rico aus seinen Rücktritt angekündigt hatte und Versuche der Bildung einer Übergangsregierung bislang fehlgeschlagen sind. Nach wie vor herrscht der Ausnahmezustand, doch können die Sicherheitskräfte diesen praktisch nicht durchsetzen.

Die letzten demokratischen Wahlen fanden 2016 statt, zu nach diversen Verschiebungen für 2023 angekündigten Wahlen ist es nie gekommen. Bereits Ende Januar war ein landesweiter Gebetstag für Haiti  ausgerufen worden, um für die Freilassung entführter Ordensfrauen einzutreten. Die betreffenden Ordensfrauen kamen zwar tatsächlich frei, doch in der Zwischenzeit wurden weitere Ordensleute entführt und befinden sich nach wie vor in der Hand der Kriminiellen – ein Umstand, auf den auch Papst Franziskus beim Mittagsgebet hingewiesen hat.

„Sich dem Schrei des haitianischen Volkes anschließen“

CELAM, CLAR und Caritas greifen nun in ihrem erneuten Appell die Frage aus dem Buch Genesis (4,9) auf: „Wo ist dein Bruder?“ – und sie bitten alle Katholiekn Lateinamerikas und der Karibik, dem Leiden eines ganzen Volkes gegenüber „nicht gleichgültig“ zu bleiben. Der 22. März sei ausgewählt worden, weil an diesem Tag „viele Gemeinden immer noch den ,Freitag der Schmerzensmutter‘ feiern“.

Die Organisatoren bitten darum, dass am kommenden Freitag „unsere Fastenpraktiken auf diese Intention ausgerichtet werden, aber es ist auch wichtig, diese Situation sichtbar zu machen, um die Aufmerksamkeit für ihre Schwere und Dramatik zu wecken“. Darum werde jedem vorgeschlagen, „eine Geste, einen Moment oder eine konkrete gemeinschaftliche Aktion“ vorzubereiten, um „sich dem Schrei des haitianischen Volkes anzuschließen, damit diese Stimme auf der Erde und im Himmel gehört wird, im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit und Mitgefühl für seine Kinder.“

(sir/vatican news - cs)

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18. März 2024, 13:10