Italienische Friedens-Bewegungen unterstützen Papst-Appell zu Ukraine
Seit jeher teilten sie seine Worte zum Frieden, insbesondere die, die er mit Blick auf die Notwendigkeit zu Verhandlungen in dem jüngst veröffentlichten Interview mit dem Schweizer Sender RSI gesagt habe, so die Vertreter der verschiedenen italienischen Friedensbewegungen in ihrem Brief, der zur Kenntnis auch an US-Präsident Joe Biden, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie Bundeskanzler Olaf Scholz ging.
Statt Waffenlieferungen Verhandlungen ermöglichen
Bedauerlicherweise hätten in den vergangenen Tagen die Regierungen von Gemeinschaften, „die in den russisch-ukrainischen Krieg verwickelt“ seien, in einem „einstimmigen Chor“ die mahnenden Papstworte Ermahnung „kritisiert und zurückgewiesen“, während sie es vorzögen, das „,gemarterte ukrainische Volk‘ weiterhin zum Kampf bis zum letzten Mann anzustacheln“ und es mit „immer ausgeklügelteren Waffen zu versorgen“. Stattdessen sollten diese lieber für einen Waffenstillstand eintreten und die „Bedingungen für gründliche Verhandlungen“ schaffen, die „die Gründe beider Seiten untersuchen und zu einer gemeinsamen Lösung“ führen könnten, so die Friedensaktivisten, die sich überzeugt davon zeigen, die Auffassung vieler Bürger zu vertreten, die „angesichts der tragischen Ereignisse, die zu einer unaufhaltsamen Eskalation des Krieges mit Zerstörung, Leid und Tausenden von Toten führen, verzweifelt sind“.
In dem Interview, auf das sich die 26 Verfasser des Solidarschreibens beziehen, hatte Franziskus mit Blick auf die Ukraine gesagt, es gelte, „Mut zur Weißen Flagge“ zu zeigen und sich nicht dafür zu schämen, in Verhandlungen einzutreten, „bevor es noch schlimmer wird“. Diese Worte wurden weithin als Aufforderung zur Kapitulation der Ukraine verstanden und fuhren international Kritik ein. In nachfolgenden Erklärungen hatten Vatikan-Vertreter wie Kardinalstaatssekretär Parolin jedoch darauf hingewiesen, dass Verhandlungen für den Papst keineswegs eine „Kapitulation“ darstellten, sondern die Bedingung dafür, einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schaffen. Bedingung für Frieden sei allerdings auch „ein Ende der Aggression“ .
(il fatto quotidiano - cs)
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