EU-Bischöfe: Viele Krisen zu bewältigen - Wählen gehen!
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Außerdem zeigen sich die EU-Bischöfe besorgt angesichts der Auswirkungen von „Wirtschafts-, Einwanderungs-, Gesundheits- und Energiekrisen in Europa und der Welt sowie der „verheerenden Kriege." Das haben die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE), die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) , die Interparlamentarische Versammlung für Orthodoxie (IAO) und die christliche Initiative „Together for Europe" in einer diese Woche veröffentlichten gemeinsamen Erklärung vor der Europawahl betont.
In einer begleitenden Videobotschaft ruft der Präsident der COMECE, der italienische Bischof Mariano Crociata, gerade auch angesichts der zahlreichen Krisen und Kriege in Europa, eindringlich alle zur Wahlbeteiligung auf.
„Die Europawahlen am 6. und 9. Juni sind für die Europäische Union und ihre Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger, vielleicht sogar entscheidender Moment des Übergangs. (...) Wir haben diese gemeinsame Erklärung abgegeben, um unsere Sorgen angesichts dieses Übergangsmoments der Europäischen Union und für die Zukunft der Europäischen Union auszudrücken. Dies ist verbunden mit dem eindringlichen Aufruf, zur Wahl zu gehen - nach dem eigenen Gewissen zu wählen - und vor allem jene Werte zu suchen und zu verfolgen, die die Grundlage der Union bilden und die die Christen als ihre eigenen und als die Wurzeln der Union selbst anerkennen", so der COMECE-Präsident.
Instrumentalisierung von Religion nicht dulden
Der italienische Bischof ruft zudem alle auf, einer Instrumentalisierung der Religion und Fake-News die Wahrheit entgegenzusetzen. Auch in ihrer Erklärung sind die EU-Kirchen hier deutlich: „Einige werden von Angst getrieben und suchen in einer objektivierten und instrumentalisierten Version der Tradition, die manchmal als Ruf nach ,traditionellen Werten` getarnt ist, nach Lösungswegen und spiritueller Unterstützung. Dabei werden die Konzepte von ,Heimat` und ,Religion` als Waffen missbraucht und bedenkliche historische Figuren zu Helden hochstilisiert", heißt es im Text.
Es gelte hingegen, demokratische Werte sowie christliche Werte zu stärken. Alle Christen mahnt Bischof Crociata dementsprechend auch in der Videobotschaft, sich nicht nur bei der Wahl durch ihre Stimmabgabe für Europa einzusetzen:
Christen müssen über Stimmabgabe hinaus für Europa aktiv sein
„Sie sollen sich nicht nur bei den Wahlen engagieren, sondern vor allem als Bürger, sowie als Vertreter verschiedener Institutionen, den größtmöglichen Dialog fördern. Es geht dabei nicht nur darum, die eigenen Werte einzubringen, sondern das Wohl von ganz Europa mit der Kraft dieser gemeinsamen Werte zu fördern," betont Bischof Crociata.
Die Europwahlen im Juni müssten genutzt werden, um ein geeinteres Europa zu schaffen, das sich auch auf die christlichen Werte besinne. So werde es dann auch möglich sein, Probleme zu überwinden, so der Präsident der COMECE, der italienische Bischof Mariano Crociata in der Videobotschaft.
(vatican news)
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