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Die Totenmesse für den Kremlkritiker Alexej Nawalny fand diesen Freitag in einer orthodoxen Kirche im Südosten Moskaus statt Die Totenmesse für den Kremlkritiker Alexej Nawalny fand diesen Freitag in einer orthodoxen Kirche im Südosten Moskaus statt  (ANSA)

Russland: Hunderte bei kirchlicher Trauerfeier für Nawalny

In Moskau hat am Freitag der Trauergottesdienst für den in einem russischen Straflager gestorbenen bekannten Kremlkritiker Alexej Nawalny stattgefunden. Die russischen Behörden untersagten eine Live-Übertragung des Gottesdienstes. An der Totenmesse in einer orthodoxen Kirche im Südosten Moskaus nahmen auch westliche Diplomaten teil, darunter der österreichische Botschafter in Russland, Werner Almhofer.

Vor dem Kirchengelände versammelten sich viele hundert Menschen, die von einem Großaufgebot der Polizei kontrolliert wurden. Die Sicherheitskräfte verweigerten ihnen den Zutritt auf das eingezäunte Areal. Nawalnys Familie hatte nach Angaben einer Sprecherin große Schwierigkeiten, eine Kirche und einen Friedhof für die Beerdigung zu finden. Beide liegen weit entfernt vom Stadtzentrum. Die Behörden hätten sogar gedroht, ihn anonym zu bestatten, hieß es.

Die Gefängnisverwaltung in Sibirien hatte Nawalnys Mutter Ludmilla Nawalnaja nach seinem Tod vor zwei Wochen tagelang den Zugang zu seinem Leichnam verweigert. Noch am Freitag verzögerte sich die Übergabe des Leichnams an die Angehörigen. Nawalny sollte am Nachmittag auf dem Borissowskoje-Friedhof beerdigt werden.

Kreml lehnte Untersuchung ab

Der Kreml lehnte eine internationale Untersuchung der Todesursache ab. Das Team von Nawalny, der als Hauptgegner von Präsident Wladimir Putin galt, und ausländische Regierungen sprechen von Mord. Sie machen Russlands Staatsführung für Nawalnys Tod im Straflager verantwortlich.

Der Aktivist Nawalny mit guten Kontakten zu westlichen Regierungskreisen saß seit 2021 in Haft, auch viele Tage in Isolationshaft. Mehrere Gerichte in Russland hatten in fragwürdigen Prozessen langjährige Haftstrafen gegen ihn verhängt, unter anderem wegen Extremismus. Insgesamt sollte er mehrere Jahrzehnte im Gefängnis verbringen.

EU-Parlament  sprach von „Mord" an Nawalny

Das Europaparlament verurteilte am Donnerstag aufs Schärfste den „Mord" an Nawalny. In einer mit 506 gegen neun Stimmen angenommenen Entschließung betonten sie, dass Russlands Regierung und Wladimir Putin persönlich die strafrechtliche und politische Verantwortung für den Tod Nawalnys trügen. Putin müsse zur Rechenschaft gezogen werden.

(kap/kna - sst)

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01. März 2024, 14:17