Ukraine: Karwoche mit Sirenengeheul
Die anderen Katholiken des östlichen Ritus und die orthodoxen Christen hingegen feiern Ostern erst im Mai. Allen gemeinsam ist den Christen wie auch den Nichtchristen in der Ukraine das Geheul der Flugabwehrsirenen. Die massiven russischen Luftangriffe dieser Tage sind eine ständige Erinnerung an das unerbittliche Drama des Krieges.
Jetzt schon Karwoche ist im lateinischen Erzbistum Lviv (Lemberg); der Erzbischof der Stadt, Mieczyslaw Mokrzycki, betont zur Karwoche die Solidarität mit dem leidenden ukrainischen Volk und die Notwendigkeit des Gebets um Frieden.
Das Opfer unseres Lebens und Leidens auf den Altar legen
„Es ist vor allem eine Zeit der geistlichen und inneren Besinnung auf den Sinn unseres Lebens. Wir bereiten uns nicht nur auf den Tod des Herrn Jesus vor, sondern auch auf seine Auferstehung. Wir werden nicht nur über die Geheimnisse der Erlösung nachdenken, sondern auch mit dem ukrainischen Volk zusammen sein, mit unseren Brüdern und Schwestern, besonders dort im Osten, wo sie direkt unter den Auswirkungen der Feindseligkeiten leiden. Wir werden all unsere Leiden, Schmerzen, Sorgen und Ängste Gott, dem Herrn, darbringen. Wir werden das Opfer unseres Lebens und Leidens auf den Altar legen, damit Christus es am Ostermorgen in Freude und Frieden verwandelt.“
Wenn nichts dazwischenkommt, soll die diesjährige Karwoche in den römisch-katholischen Gotteshäusern nach der normalen liturgischen Ordnung stattfinden – aber natürlich angepasst an die Sicherheitsempfehlungen und an die Ausgangssperre.
Hruza: Die Wunden des Krieges heilen
Der griechisch-katholische Weihbischof von Lviv, Wolodymyr Hruza, bittet derweil die Menschen im Westen, in ihrer Hilfe für die Ukraine nicht nachzulassen. „Was sehr wichtig ist, das ist die Heilung der Wunden des Krieges: unsere Beratungen, unsere Sozialstellen. Dafür brauchen wir die Hilfe, und sind dafür dankbar.“ Das sagte Hruza jetzt gegenüber Radio Vatikan in Lviv.
„Das ist sehr wichtig, denn es geht letztlich auch um Heilung der europäischen Gesellschaft oder der Weltgesellschaft. Heutzutage sind die Grenzen offen, und unsere Leute können auch in die ganze Welt fahren; aber wenn diese Wunden nicht geheilt sind, dann bringen sie diese Probleme dorthin, wohin sie fahren.“
(Mariusz Krawiec SSP, Lviv – sk)
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