Großbritannien: Bischöfe gegen Gender
„Viele widersprüchliche Ansichten über die menschliche Person haben breite Akzeptanz gefunden“, so die Bischöfe in einem Dokument zum Thema Gender, das die Bischofskonferenz in Westminster jetzt veröffentlichte. Zwar sei es wichtig, Menschen zu respektieren, die „eine andere Sicht der Realität“ vertreten. „Doch sollte man der Versuchung widerstehen, die Sprache der Gender-Ideologie in unseren Institutionen zu übernehmen“, so die Bischöfe.
In dem Dokument wird ausgeführt, dass sich um Begriffe wie „trans“, „transgender“ und „Gender-Fluidität“ eine „neue Sprache“ entwickelt habe. Die Kirche sehe es im Hinblick darauf als ihre Aufgabe, Eltern und Familien dabei zu helfen, „die Wahrheit über die menschliche Person“ an ihre Kinder weiterzugeben. Gleichzeitig wolle sie diejenigen begleiten, die mit ihrer männlichen oder weiblichen Identität kämpften.
„Diese Ideologie führt zu Bildungsprogrammen und Gesetzeserlassen, die eine persönliche Identität und emotionale Intimität fördern, welche radikal von dem biologischen Unterschied zwischen Mann und Frau abgetrennt sind“, so das Dokument der Bischöfe. „Folglich wird die menschliche Identität zu einer Entscheidung des Einzelnen, die sich im Laufe der Zeit auch ändern kann“, heißt es in dem Text. „Eine solche Sicht der menschlichen Person ist in weiten Teilen der Gesellschaft weit verbreitet und stellt die Kirche vor dringende pastorale Herausforderungen, aber auch vor Herausforderungen in den Bereichen Recht, Medizin, Bildung, Wirtschaft und Religionsfreiheit.“
Männlich oder weiblich zu sein sei „ein grundlegender Bestandteil der Persönlichkeit“, so das Dokument. Es stimme allerdings, dass die Rolle des Mannes und der Frau nicht nur durch „biologische oder genetische Faktoren“ bestimmt werde, sondern auch durch „Temperament, Familiengeschichte, Kultur, Erfahrung, Erziehung, den Einfluss von Freunden, Familienmitgliedern und angesehenen Personen“, so das Dokument.
Die seelsorgerliche Begleitung von Menschen, die mit Geschlechtsinkongruenz und -dysphorie konfrontiert sind, solle jedoch auch auf dem „Respekt vor den Eltern als primären Erziehern“ beruhen. „Wir können rekonstruktive oder medikamentöse medizinische Eingriffe, die dem Körper schaden, weder fördern noch unterstützen“, heißt es in dem Dokument der Bischöfe.
In den letzten zehn Jahren hat in Großbritannien die Zahl der Menschen, die ihr Geschlecht ändern wollen, stark zugenommen. Bei der Volkszählung definierten sich 0,5 % der 67,85 Millionen Einwohner als Transgender. Ärzte des öffentlichen Gesundheitswesens haben am 1. April aus Sicherheitsgründen aufgehört, Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie pubertätshemmende Hormone zu verschreiben. In Schottland hat ein neues Gesetz über Hassverbrechen, das am 1. April in Kraft trat, die Infragestellung der Transgender-Identität oder der „unterschiedlichen Geschlechtsmerkmale“ einer Person zu einem potenziellen Straftatbestand gemacht.
(ucanews – sk)
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