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Restaurierte Um al-Mauna Kirche in Mossul, Irak. Restaurierte Um al-Mauna Kirche in Mossul, Irak.  (AFP or licensors)

Irak: Kirchenwiederaufbau gibt Christen Hoffnung auf Frieden

Rund 300 Gläubige haben an der ersten Heiligen Messe in der 80 Jahre alten Kirche von Um al-Mauna im irakischen Mossul teilgenommen, nachdem sie vollständig renoviert wurde. Zuvor war die Kirche von islamistischen Terroristen zerstört worden.

Mit Gesängen und Jubel feierten irakische Christen die Einweihung einer kürzlich restaurierten chaldäisch-katholischen Kirche in Mossul am Freitag, Jahre nachdem Dschihadisten sie in ein Büro der Religiösen Polizei verwandelt hatten.

Etwa 300 Gläubige nahmen an der ersten Messe in der 80 Jahre alten Kirche von Um al-Mauna teil, nachdem sie vollständig renoviert worden war. „Ich habe auf diesen Tag gewartet", sagte die 74-jährige ehemalige Schuldirektorin Ilham Abdullah. „Wir hoffen, dass christliche Familien zurückkehren und das Leben wieder so wird wie früher" in Mossul, der Hauptstadt der Provinz Ninive, die Heimat einer der ältesten christlichen Gemeinschaften der Welt ist.

Christenverfolgung durch den IS

Mossul, die zweitgrößte Stadt des Iraks, war historisch gesehen eine der kulturell vielfältigsten Städte der arabischen Welt - ein Ort an dem Moscheen und Kirchen nebeneinander standen. Als der sogenannte Islamische Staat (IS) aber 2014 in den Irak einfiel, erklärten sie von Mossul aus ihr "Kalifat" und zwangen durch ihre Angriffe Hunderttausende von Christen in der Provinz Ninive zur Flucht.

An die Außenwand der Um al-Mauna Kirche schrieben die Dschihadisten „Kein Zutritt, auf Anordnung der Religiösen Polizei des Islamischen Staates", die damit beauftragt war, harte Regeln durchzusetzen, zu denen die Aufforderung an Christen gehörte, zum Islam zu konvertieren, eine spezielle Steuer zu zahlen, die Stadt zu verlassen oder mit der Hinrichtung zu rechnen.

Wiederaufbau von Kirchen verläuft langsam

„Ich fühle mich, als wäre ich wieder zum Leben erweckt worden", sagte Abdel Masih Selim während der Einweihungsfeier, ein 75-jähriger pensionierter Banker, der vor der Herrschaft des IS in Mossul geflohen war und sich in Erbil, der Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan im Irak, niedergelassen hatte.

Salim, der extra für die Messe nach Mossul gekommen war, sagte, die Chaldäer „sind gekommen, um ihre Kirche zu sehen, die sie verlassen mussten, als die Unterdrücker des IS sie ruinierten.“

Im Jahr 2017 vertrieb die von den USA unterstützte irakische Armee den IS nach monatelangen erbitterten Kämpfen und die chaldäische Kirche war mit Propaganda der Gruppe übersät.

Während der Herrschaft des IS wurden alle Zeichen des Christentums entfernt, und keine einzige Statue der Jungfrau Maria oder des Kreuzes Jesu Christi überlebte. Stattdessen hatten die Dschihadisten ihre Kampfnamen an die Wände der Kirche geschmiert. Die kleine Kirche hat heute ihr früheres Design wiederhergestellt: mit ihren beiden rot gestrichenen Kuppeln, die große Kreuze tragen, und einem renovierten Glockenturm. In ihrem Innenhof zeigen Fotos den Zustand des Gebäudes, nachdem es vor dem IS gerettet wurde. Weitere Fotos veranschaulichen den Restaurierungsprozess. In Mossul werden aktuell weitere andere Kirchen und Klöster renoviert, aber der Wiederaufbau verläuft langsam.

Hoffnung für die Christen im Irak

Papst Franziskus besuchte 2021 die Stadt Mossul, um die christliche Gemeinschaft zu ermutigen und den interreligiösen Dialog zu vertiefen.

Die Chaldäer, die Mehrheit der Christen im Irak, zählten vor dem Krieg von 2003 mehr als eine Million. Seitdem ist die Gemeinschaft angesichts wiederkehrender Gewalt auf nur noch 400.000 geschrumpft. Dennoch glaubt Raphael Sako, der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, dass Iraks Christen trotz der vielen Schwierigkeiten eine Zukunft im Land hätten. „Das ist auch unser Land", sagte er bei der Einweihung und fügte an: „Wir sind hier, um zu bleiben, auch wenn nicht mehr viele von uns übrig sind."

(ucan – pdy) 

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06. April 2024, 12:45