Libanon: Patriarch ruft zur Ruhe auf nach politischem Mord
Pascal Sleiman wurde seit Sonntag vermisst. Nun wurde sein Leichnam in Syrien gefunden. Laut libanesischen Militärgeheimdiensten wurde Sleiman Opfer einer Entführung durch eine nicht näher bezeichnete „syrische kriminelle Bande“. Diese habe ihn getötet, während sie versuchten, sein Auto zu stehlen. Nach dem Mord brachten sie seinen Körper nach Syrien im Grenzgebiet zum Libanon. Die libanesische Armee gibt bekannt, dass sie die meisten Mitglieder der kriminellen Bande festgenommen hätten und mit den syrischen Behörden in Kontakt stünde, um den Leichnam des getöteten Anführers zurückzubekommen.
Kardinal betet für den Ermordeten und seine Familie
In einer Erklärung nach der Auffindung des Leichnams, sagte Kardinal Raï, er sei „betrübt, wie alle ehrlichen Libanesen, über die Tragödie der Entführung und Ermordung von Pascal Sleiman“. „Wir alle hofften, dass er noch am Leben sei“, ergänzte der Patriarch. „Aber die bittere Wahrheit ist völlig anders. Ich bete für das Heil seiner Seele. Möge Gott seine Familie beschützen, die in Trauer vereint ist, sowie seine Gefährten von der Partei der Libanesischen Kräfte", so Kardinal Raï weiter.
Der Kardinal verurteilte den Mord, appellierte aber gleichzeitig zur „Ruhe und Mäßigung in dieser delikaten und angespannten politischen, sicherheitspolitischen und sozialen Situation".
Lebenslektion an die Libanesen: Zeugnis der Witwe
Der maronitische Patriarch lobte besonders die Weisheit der Witwe, die den Libanesen „eine Lebenslektion erteilte“, weil sie keine Gedanken an Rache äußerte. Der Kardinal fügte hinzu: „Möge Gott den Libanon und sein Volk vor Übeltätern beschützen“ und appellierte an „die Medien, sich jeglicher Fehlinterpretation zu enthalten und nicht die Flammen der Uneinigkeit zu schüren“.
(fides - fc)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.