Nairobis Erzbischof: Kirche auch in schwierigen Zeiten lieben
Anyolo ergänzte: „Unsere katholische Kirche zu lieben, ist sehr wichtig. Es ist nicht einfach, sie zu lieben, wegen vieler Dinge, die gerade in ihr passieren. Aber es ist die Mutter Kirche. Man kann seine Mutter nicht hassen. In ihr finden wir Heil." Konkrete Angaben zu seiner Kritik an der Kirche machte Anyolo nicht.
Hat Segnung homosexueller Paare verboten
Ende Dezember hatte er die Segnung homosexueller Paare verboten und sich so gegen die neue Linie des Vatikans gestellt. Mit dem Verbot solle sichergestellt werden, dass die „immerwährende Lehre der Kirche hinsichtlich Heirat" bewahrt bleibe, so der Erzbischof damals.
Kurz zuvor hatte der Vatikan die Erklärung „Fiducia supplicans" veröffentlicht, die erstmals eine kirchliche Segnung für Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen gestattet und zugleich betont, dass eine Verwechslung mit dem Ehesakrament ausgeschlossen werden müsse. Viele katholische Bischöfe, gerade in Afrika, verweigerten die Gefolgschaft.
Hautfarbe des Heiligen Vaters nicht so wichtig
Auf die Frage, wann er mit dem ersten schwarzen Papst rechne, antwortete Anyolo, die Hautfarbe des Heiligen Vaters sei nicht wichtig. Wichtig sei vielmehr, dass der Papst die Gläubigen zusammen zu Gott führe. „Wir brauchen eine heilige Person, die im Geiste Christi geht." Woher ein künftiger Papst stamme, sei also egal – „sei er aus Südamerika oder aus Japan". Jeder Papst bringe seine eigene Vision für die Kirche mit, die gleichwohl auch durch seine Herkunft geprägt sei.
Anyolo (67) führte bereits mehrere Bistümer in seinem Heimatland und war auch schon Vorsitzender der Kenianischen Bischofskonferenz. Seit 2021 ist er Erzbischof von Nairobi. In dem Erzbistum leben rund vier Millionen Katholiken; das entspricht etwa der Hälfte der dortigen Bevölkerung.
(kna - sst)
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