Nigeria: Bohrende Fragen zu Geiselnahmen
Dabei ging er auch auf die Freilassung von 137 verschleppten Schulkindern im nigerianischen Bundesstaat Kaduna am 24. März ein. „Die Entführung dieser Schulkinder hätte überhaupt nicht passieren dürfen“, so der frühere Erzbischof von Abuja. Außerdem sei es nicht in Ordnung, dass die Behörden keine Angaben über die Umstände ihrer Freilassung machen. „Wurden sie gerettet, oder haben sie Lösegeld bezahlt? Haben diejenigen, die sie gefangen genommen haben, Reue gezeigt? Diese Fragen drängen sich auf.“
Mehr als hundert weitere Kinder, die ebenfalls am 8. März aus zwei Schulen in Kaduna entführt worden sind, sind offenbar weiterhin in der Hand bewaffneter Banden. Dazu kommentierte der Kardinal: „Wenn es möglich ist, Entführte freizubekommen, ohne Lösegeld zu zahlen, was hält die Regierung dann davon ab, dafür zu sorgen, dass all die anderen, die noch gefangen gehalten werden, freigelassen werden?“
„Warum hat keiner was gesehen?“
Kardinal Onaiyekan kritisierte, dass die Sicherheitsbehörden im bevölkerungsreichsten Land Afrikas offensichtlich nicht dazu in der Lage seien, Entführer und andere Kriminelle mithilfe digitaler Technologie aufzuspüren. „Wie können über zweihundert Schulkinder entführt werden, ohne dass sie jemand gesehen hat? Wie kommt es, dass kein Sicherheitsdienst die Bewegung dieser großen Zahl von Menschen gesehen hat?“
(aciafrica – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.