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Menschen fliehen aus Sudan Menschen fliehen aus Sudan 

Südsudan: Zweimal fliehen müssen ist zu viel

Am 15. April 2024 jährte sich der Ausbruch des Bürgerkriegs im Sudan zum ersten Mal. Menschen, die ihre Heimat im Südsudan während des Bürgerkriegs in den Jahren 2013-2018 verlassen mussten, fliehen nun vor dem Krieg in der neuen Heimat im Sudan und kehren nach Südsudan zurück.

Der Anblick der südsudanesischen Rückkehrer, die vor dem Krieg im Sudan fliehen und erschöpft und verängstigt ankommen, ruft schmerzliche Erinnerungen für Sr. Elena Balatti hervor, die bereits zum zweiten Mal einen Bürgerkrieg miterlebt. Die Comboni-Missionsschwester arbeitete bereits während des Bürgerkriegs von 2013 bis 2018 im Südsudan. Schwester Elena ist die Koordinatorin des Bereichs für integrale menschliche Entwicklung der Caritas in der südsudanesischen Diözese Malakal, die die Aufnahme Tausender Rückkehrer jede Woche erleichtert.

Gezwungen, alles zu verkaufen

Wie die Schwester erklärt, seien die Menschen beim Ausbruch des Konfliktes im Sudan gezwungen gewesen, ihre Besitztümer zu verkaufen und mit leichtem Gepäck zu reisen, da der Transport sehr teuer war.  Die meisten Rückkehrer führten ein komfortables Leben im Sudan. Aber sie mussten all ihren Besitz verkaufen und den größten Teil des Geldes für die Reise ausgeben.

Mehrere südsudanesische Rückkehrer berichten der Caritas, dass dies das zweite Mal sei, dass sie vor Gewalt fliehen. Sie sagen, dass sie in den Sudan gegangen seien, um ihr Leben nach dem Bürgerkrieg von 2013-2018 wieder aufzubauen, in dem die meisten von ihnen ihre Angehörigen verloren hatten.

Wie die in Italien geborene katholische Schwester unterstreicht, dauere der seit dem 15. April 2023 andauernde sudanesische Krieg bereits zu lange an und sollte beendet werden, um dem Leiden der Menschen ein Ende zu setzen.

Die gleichen Muster wie im Bürgerkrieg im Südsudan

„Für mich ruft der Sudan-Krieg schreckliche Erinnerungen hervor“, sagte das Mitglied der CMS und fügte hinzu: „Ich sehe die gleichen Muster wie im Bürgerkrieg im Südsudan. Die Menschen fliehen in Massen. Die Lebensbedingungen verschlechtern sich. Es herrscht immense Not.”

Schwester Elena äußerte in einem Interview mit ACI Africa am Sonntag, den 14. April, ihre Besorgnis darüber, dass die schweren Waffen, die im Krieg im Sudan eingesetzt werden, das Land für menschliche Besiedlung ungeeignet machen werden.

Am 15. April 2023 brach ein Kampf zwischen den Rapid Support Forces (RSF), der paramilitärischen Truppe unter General Mohamed Hamdan Dagalo, und Einheiten der sudanesischen Streitkräfte (SAF) aus, die treu zum Leiter des Übergangsregierungsrates des Sudan, General Abdel Fattah al-Burhan, stehen.

Der Konflikt, der in der Hauptstadt des Sudans, Khartum, begann und sich zu einem ausgewachsenen Bürgerkrieg in der gesamten nordöstlichen afrikanischen Nation entwickelte, hat Berichten zufolge mindestens 14.700 Menschen getötet und fast 30.000 weitere verletzt. Die Zahl der durch den Konflikt vertriebenen Menschen hat seit Ausbruch des Krieges im Sudan und im Ausland 8,2 Millionen erreicht.

(aciafrica – fc)

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16. April 2024, 15:09