Ukraine: Soldaten-Priester statt Seelsorger?
Eine Delegation von Bischöfen der lateinisch-katholischen Kirche und der evangelischen Kirchen der Ukraine traf am Dienstag mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen. Nach Angaben der Website der ukrainischen katholischen Kirche wurde der Frage einer möglichen Mobilisierung von Priestern als Soldaten „besondere Aufmerksamkeit“ gewidmet. Das Treffen fand zum ersten Mal in dieser Form statt.
Gefahr auch für den humanitären Sektor
„Wir betonten, dass die Mobilisierung von Pfarrern oder Verantwortlichen des humanitären Sektors, insbesondere der Caritas und all ihrer Abteilungen, zu großen Problemen führen wird“, zitiert die Agentur sir Bischof Vitaly Kryvytskyi zu dem Treffen. Diese Probleme würden eintreten, „wenn einige Schlüsselpersonen und manchmal sogar die Mitarbeiter selbst diesen Dienst verlassen und an die Front gehen“, gab er demnach zu bedenken. Der Bischof leitet die Kommission für die Beziehungen zwischen Kirche und Staat im ukrainischen Episkopat.
Präsident Selenskyj dankte bei der Begegnung für die Militärseelsorge, wie aus einer offiziellen Mitteilung zu dem Treffen hervorgeht. „Dank Ihnen haben unsere Männer und Frauen an der Front die Möglichkeit, sich mitzuteilen und Ihre Unterstützung zu spüren.“ Der Präsident ermutigte die Kirchenvertreter, internationale Kontakte zu pflegen, um wahrheitsgemäße Informationen über die Ukraine und die Verbrechen der Russen zu verbreiten. „Schließlich hat die Kirche einen großen Einfluss auf die Gesellschaft, auf die Staatsführung. Das ist für uns ein sehr wichtiges Signal für die Unterstützung durch unsere Partner“, betonte er.
(sir – pr)
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