Indien: Christen und Hindus führen Friedensgespräche zu Manipur
Die Gespräche fanden demnach am 17. Mai in Guwahati, Assam, statt und vereinten je sieben Vertreter aus den beiden Gemeinschaften. Das sagte ein Teilnehmer, der anonym bleiben wollte, der Agentur. Er bezeichnete das Treffen als „bedeutenden Durchbruch“, da sich die beiden Seiten darauf geeinigt hätten, mit einer positiven Einstellung auf die jeweils andere Gemeinschaft zuzugehen.
Die All-Manipur Christian Organisation, die alle christlichen Konfessionen im Staat vertritt, initiierte die Friedensgespräche. Ihr Vorsitzender Pastor Simon Raomai betonte nach dem Treffen, dass „die Menschen in Manipur Frieden und keine Gewalt wollen“. Eine wichtige Rolle beim Zustandekommen der Gespräche spielte Ucanews zufolge auch die Erzdiözese Imphal, die die ganze katholische Kirche im Bundesstaat umfasst und von Erzbischof Linus Neli geleitet wird.
Es geht um staatliche Zuwendungen und Einfluss
Der Konflikt begann in dem an das Bürgerkriegsland Myanmar grenzenden Bundesstaat aufgrund der Diskussion über die Anerkennung des Stammesstatus für die mehrheitlich hinduistischen Meitei. Der Status ist mit staatlich garantierten Vorteile verbunden, unter anderem Quoten in Regierungsjobs und Bildungseinrichtungen. Christen protestierten gegen den Gerichtsbeschluss, der die Regierung anwies, auch wohlhabende Meitei-Hindus als Stammesangehörige einzustufen.
Der Stammesstatus würde es den hauptsächlich in den Tälern lebenden Hindus überdies ermöglichen, Land in den Hügeln zu kaufen, das derzeit den indigenen Christen gehört. Hindus machen über 51 Prozent und Stammeschristen fast 41 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner Manipurs aus. Der Konflikt hat nicht nur 220 Menschen getötet, sondern auch mehr als 50.000 vertrieben, hauptsächlich Christen.
(ucanews – gs)
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