Symposium zu Palliativmedizin: „Hoffnung ist immer möglich“
Christopher Wells - Toronto
Ein zweitägiges Symposium über Palliativmedizin, das von der Kanadischen Katholischen Bischofskonferenz (CCCB) in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Akademie für das Leben veranstaltet wurde, endete am Donnerstag mit der Feststellung, dass „Hoffnung immer möglich ist, selbst in den schwierigsten Momenten des Lebens.
Das Thema der Konferenz, „Auf dem Weg zu einer Erzählung der Hoffnung“, wurde gleich zu Beginn in einer Botschaft von Papst Franziskus an die Teilnehmer aufgegriffen. Darin hatte er sie aufgefordert, in ihren Bemühungen zur Förderung der Palliativmedizin nicht nachzulassen. Die Betreuung von Kranken und Sterbenden sei ein Ausdruck des Mitgefühls und der Achtung der Würde jedes Menschen, so die Botschaft des Papstes.
Das Recht auf Palliativmedizin
An dem internationalen, interreligiösen Symposium nahmen Fachleute aus dem Gesundheitswesen, Verfechter der Palliativmedizin und Experten für Ethik, Medizin, Recht und Seelsorge teil. Einig waren sich die Teilnehmer im Verlauf der gesamten Veranstaltung über das Menschenrecht auf Palliativversorgung und die Notwendigkeit, den Zugang zu einer solchen Versorgung in Kanada und weltweit zu verbessern.
In diesem Zusammenhang wurde auch klar zwischen Palliativpflege und Euthanasie oder ärztlich assistiertem Suizid unterschieden. Denn während sich erstere auf Bedürfnisse von Kranken und Sterbenden konzentriert und deren körperliches, geistiges und emotionales Leiden lindert, stelle Euthanasie immer einen Angriff auf die Würde des Menschen dar, so die einhellige Botschaft.
„Palliativmedizin ist die Antwort“, sagte der Vorsitzende des Symposiums, Bischof Noël Simard, „sie bietet dem leidenden und sterbenden Menschen eine Begleitung, die auf Liebe, Mitgefühl und Respekt vor der Würde der menschlichen Person bis zum natürlichen Tod beruht.“
Die Ziele des Symposiums
Auf einer Pressekonferenz im Anschluss an das Symposium erläuterte Bischof Simard die drei Hauptziele des Symposiums: Aufbau eines starken Lobby-Netzwerks, Entwicklung eines strategischen Rahmens für künftige Aktionen und schließlich die Erschließung von Ressourcen für die Palliativpflege.
Letzteres Anliegen wird im Mittelpunkt einer Arbeitsgruppe und eines Autorenteams stehen. Diese sollten eine Handreichung erstellen, die darauf abziele, die Palliativversorgung in unseren Gemeinden und Gesellschaften zu verbreiten, sagte Bischof Simard.
In einem Gespräch mit Radio Vatikan im Anschluss an das Symposium sagte der Präsident der CCCB, Bischof William McGrattan: „Diese Konferenz über Palliativmedizin war nicht nur international und interreligiös. Sie war wirklich eine Gelegenheit für die Menschen, die Würde der menschlichen Person zu fördern und zu verstehen, dass sie eine soziale Verantwortung ist.“ In Anbetracht des großen Engagements der Teilnehmer fügte Bischof McGrattan hinzu: „Es gab große Zeichen von Mut und Hoffnung. Und ich denke, dass die Geschichten und Erzählungen denjenigen, die sich für die Förderung der Palliativversorgung in der ganzen Welt einsetzen, neues Leben einhauchen werden.“
International und interreligiös
Renzo Pegoraro, der Kanzler der Päpstlichen Akademie für das Leben, hob seinerseits die Zusammenarbeit der Akademie mit der Kirche in Kanada hervor, die dem Symposium eine internationale Perspektive verliehen habe.
Dabei verwies er insbesondere auf die interreligiöse Dimension des Symposiums, das Beiträge von jüdischen, muslimischen, evangelischen und indigenen Vertretern enthielt. Obwohl Palliativmedizin keineswegs eine ausschließlich religiöse Idee sei, könnten Religionen und Glaubensgemeinschaften spezifische Gründe und Inspirationen liefern, die die Palliativmedizin unterstützen und die Bemühungen fördern können, sie all jenen zugänglich zu machen, die sie benötigen.
Ein starkes Engagement für das Leben
Abschließend hob Bischof McGrattan hervor: „Jeder von uns hat als Mitglied der Gesellschaft die Pflicht, den Kranken und Sterbenden beizustehen und sie zu lieben und ihre Angehörigen mit Mitgefühl zu unterstützen, damit niemand in der Zeit der Not isoliert, allein oder vergessen ist“. Er zeigte sich davon überzeugt, dass das Symposium in dieser Woche „ein starkes Bekenntnis zum Leben und zur ganzheitlichen Pflege darstellt, das viele Früchte tragen wird.“
(vatican news)
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