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Xiamen, Hafenstadt im Südosten Chinas Xiamen, Hafenstadt im Südosten Chinas  

China/Taiwan: Erstmals gemeinsame Kirchentagung

Bischöfe, Priester und Fachleute der Kirche in Taiwan und der Kirche auf dem chinesischen Festland haben zum ersten Mal ein gemeinsames akademisches Seminar gehalten. Sie tauschten sich von 22. bis 25. Mai über Inkulturation aus, informierte der vatikanische Fidesdienst am Mittwoch.

Titel der Konferenz in der südostchinesischen Hafenstadt Xiamen, die dem Inselstaat Taiwan gegenüberliegt, war „Gemeinsam in Liebe gehen, Hand in Hand“. Joseph Cai Bingrui, Bischof von Xiamen, empfing als Gastgeber eine große Delegation aus Taiwan unter der Leitung von John Baptist Huang Min-Cheng O.F.M., Bischof der Diözese Tainan, und Thomas Chung Anzhu, Erzbischof von Taipeh, der Hauptstadt Taiwans. Es war nach Angaben von Fides das erste Mal, dass die katholischen Gemeinden von Fujian und Taiwan eine solche Erfahrung des Austauschs und der Zusammenarbeit in Form eines akademischen Seminars teilten. Vor dem Hintergrund aktueller politischer Spannungen zwischen China und Taiwan gewinnt die gemeinsame kirchliche Tagung eine besondere Tragweite.

Etwa 100 Gäste, Priester wie Fachleute im Laienstand, nahmen an den verschiedenen Studiensitzungen teil und besuchten gemeinsam Xiamen, Zhangzhou und weitere Orte. Hauptthema der Tagung waren „Die historischen Ursprünge, die kirchliche Entwicklung und der Prozess der Inkulturation des Katholizismus in Fujian und Taiwan“. An die 15 Priester, Akademiker und Fachleute aus den Diözesen Xiamen, Tainan und Kiayi hielten mit Akademikern der Universität Xiamen, der Huaqiao-Universität und der Furen-Universität, letztere mit Sitz in Taipeh, die Vorträge.

Ausgehend von der Verkündigung des Evangeliums, dem Gemeinschaftsleben und der Glaubenspraxis zeichneten die Seminarteilnehmer den Weg der Kirche in China und Taiwan nach. Sie erörterten auch die Wechselwirkungen zwischen beiden Seiten und die Errungenschaften der jeweiligen Kirchen im Inkulturationsprozess. Einige Vorträge befassten sich mit den möglichen Entwicklungen einer inkulturierten katholischen Theologie im chinesischen Kontext, ausgehend von ihrer Verwurzelung in der Tradition.

Taiwaner nutzten Gelegenheit zu Wallfahrt

Am 24. Mai, dem Fest der Heiligen Maria, Helferin der Christen, zugleich Weltgebetstag für die Kirche in China, unternahm die taiwanesische Delegation eine Pilgerfahrt nach Gaopu in der Diözese Xiamen. Dort wurde der 2022 verstorbenen Bischofs Joseph Cheng Zaifa geboren, der von 2004 bis 2007 die Erzdiözese Taipeh geleitet hatte. Nach dem Besuch der Kirchen und des Handelshafens endete die Veranstaltung mit einer konzelebrierten eucharistischen Liturgie in der Kirche von Hou Ban, der Heimatstadt des Katholiken Li Buchi, der 1859 nach Taiwan kam und als Initiator der zweiten Phase der Evangelisierung der Insel zusammen mit den spanischen Dominikanern gilt, die zwei Jahrhunderte lang in der Provinz Fujian tätig waren.

(fides – gs)

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01. Juni 2024, 13:24