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Frauen in einem Wahllokal in Manipur am 19. April 2024,  in der ersten Wahlphase. Frauen in einem Wahllokal in Manipur am 19. April 2024, in der ersten Wahlphase. 

Indien: Neue Spannungen in Manipur

In Manipur hat es offenbar neue Spannungen zwischen ethnischen Gemeinschaften gegeben. In Jiribam seien mehr als 1.000 Menschen vertrieben worden und harrten nun in weit entfernten Hilfslagern aus, gibt der Fides-Dienst Angaben der örtlichen Polizei wieder.

Auslöser waren demnach Dorfbrände nach Zusammenstößen zwischen der mehrheitlich hinduistischen Meitei-Gemeinschaft und Angehörigen des mehrheitlich christlichen Kuki-Zo-Stamms. Der Vorfall verweist laut Fides auf anhaltende ethnische Spannungen im nordöstlichen Grenzstaat Manipur, der im Mai 2023 bereits Schauplatz blutiger Ausschreitungen war.

Die Zusammenstöße zwischen der mehrheitlich hinduistischen Meitei-Gemeinschaft und dem mehrheitlich christlichen Kuki-Zo-Stamm hätten nach Angaben der Regierung bisher mehr als 220 Menschenleben gefordert und weitere 67.000 Menschen vertrieben. Die Vertriebenen gehörten beiden Ethnien an.

Im Mai 2023 waren in Manipur bei Zusammenstößen zwischen Meitei und Kuki 200 Menschen getötet und Tausende verletzt worden. 200 Dörfer wurden zerstört, darunter 7.000 Häuser, 360 christliche Kirchen und Kapellen und auch einige Synagogen.

In Folge der Gewalt sei bei den jüngsten Parlamentswahlen in Manipur die amtierende BJP-Lokalregierung (Bharatiya Janata Party) abgewählt worden, so Fides. Stattdessen seien drei Abgeordnete der oppositionellen Kongresspartei gewählt worden. Nationale Vertreter dieser Oppositionspartei hätten in den vergangenen Monaten wiederholt eine Lösung der Krise in Manipur angemahnt und der Bharatiya Janata Party (BJP) Untätigkeit vorgeworfen.

(fides – pr)

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12. Juni 2024, 14:07