Kardinal in Malaysia: „Synodalität ist für uns Alltag“
Kardinal Sebastian Francis beobachtet auch angesichts der zahlenmäßigen Dominanz der ethnischen Malaien und der Staatsreligion des Islam ein gelingendes Zusammenleben in Vielfalt: „Die Malaien sind geschützt und sind nur Muslime, wie es in der Verfassung verankert ist. Aber eine demokratische Nation wie die unsere kann sich heute nicht dafür entscheiden, völlig monokulturell oder monoreligiös zu sein“, zitiert Fides den Kardinal. „Unser Land weist einen interessanten Pluralismus auf, der es zu einem wahrhaft asiatischen Land macht, zu einem Mikrokosmos, in dem man die konstituierende Dimension Asiens auskosten kann“, betont Francis.
Synodalität und gelebte Vielfalt als Alltag
Diese Heterogenität spiegele in gewisser Weise auch die ethnisch-kulturelle Vielfalt der katholischen Weltkirche wider, ergänzte der Kardinal. Trotz verschiedener Ethnien und Sprachen seien die Gemeinschaften in Malaysia „in einem Leib, in einem Geist und in einer Kirche gut miteinander integriert“. Synodalität sei in diesem Kontext „für uns ein gewöhnlicher Weg, eine alltägliche Tatsache“, so Kardinal Francis.
Nur neun Prozent Christen
Unter den insgesamt 33 Millionen Einwohnern Malaysias sind etwa 60 Prozent Muslime und neun Prozent Christen. Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken, die sich auf neun Diözesen auf der malaysischen Halbinsel und dem Inselgebiet Borneo verteilen, beträgt etwa 1,3 Millionen. Die missionarischen Berufungen von Laien nehmen sowohl bei Männern als auch Frauen zu.
Neben der Mehrheit der Malaien (60 Prozent) sind Chinesen (24 Prozent) und Inder (sieben Prozent) wichtige Bestandteile der Gesellschaft. Die einheimische nicht-malaysische Gemeinschaft, die vor allem im malaysischen Borneo lebt, macht etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus. Aus Indonesien, den Philippinen, Vietnam und Bangladesch kommen viele Migranten ins Land. Es gibt vier Amtssprachen: Bahasa Malay, Englisch, Chinesisch und indisches Tamil.
(fides – pr)
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