Papst in Indonesien: Geschwisterlichkeit und Barmherzigkeit
Der Bischof von Bogor berichtete gegenüber der Agentur Fides über die Vorbereitungen der indonesischen Kirche auf den lang erwarteten Besuch des Papstes, der vom 3. bis 6. September nach Indonesien kommen will. Weitere Etappen im Programm der Südostasienreise des Papstes sind Singapur, Papua-Neuguinea und Osttimor.
„Die indonesische katholische Gemeinschaft, Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien sehen und lieben den Papst als eine Figur, die Geschwisterlichkeit, Barmherzigkeit und einen starken Glauben an Jesus bringt und bezeugt“, erklärte er. Mit dem Besuch des Papstes verbinde die Nation, die 275 Millionen Einwohner hat – von denen der Großteil muslimisch ist - aber auch konkrete Erwartungen: „Unser Wunsch und unsere Hoffnung ist, dass die Ankunft von Franziskus die Nation inspirieren wird, Wohlstand und Frieden zu sichern und zu erhalten.“
Besonders wertvoll werde in Indonesien die Mission von Papst Franziskus im Bereich der menschlichen Geschwisterlichkeit empfunden, erläuterte der Bischof weiter: „Bei vielen Gelegenheiten und während seines gesamten Pontifikats hat Papst Franziskus der menschlichen Geschwisterlichkeit den Vorrang geben wollen, indem er die Würde des Menschen ohne Rücksicht auf ethnische Zugehörigkeit, Kultur oder Religion betrachtete: Seine Enzyklika ,Fratelli tutti‘ vertieft und dekliniert diesen Ansatz.“
Interreligiöses Verständnis fördern
In der „großen und pluralistischen indonesischen Nation zeige sich dies besonders in der Erfahrung des Zusammenlebens zwischen verschiedenen kulturellen, religiösen und sprachlichen Gruppen. Darunter fielen auch die friedliche Koexistenz und der Dialog zwischen Gläubigen verschiedener Religionen in einer Nation mit muslimischer Mehrheit. „Franziskus hat Indonesien schon oft für die Koexistenz ethnischer und kultureller Vielfalt gewürdigt, die in dem nationalen Motto ,Einheit in der Vielfalt‘ zum Ausdruck kommt“, so auch der Bischof, der den Besuch des Papstes als Gelegenheit versteht, den „Geist der Geschwisterlichkeit und des Pluralismus“ zu stärken, „der aufgrund verschiedener sozialer und politischer Probleme schwächer werden oder verschwinden kann“:
„Wir glauben, dass die Anwesenheit des Papstes von den Gläubigen der verschiedenen Religionsgemeinschaften, den Muslimen, den Christen, den Buddhisten und den Hindus, geschätzt werden wird“, zeigte sich Paskalis Bruno Syukur überzeugt. Schließlich sei der Papst eine „Persönlichkeit, die Einheit, Akzeptanz und Liebe zu den anderen anregt, die den Dialog und die Eingliederung fördert, er ist ein Mann des Friedens und der Hoffnung, der alle umarmt“.
In diesem Sinne könnte der Papst die indonesische Gesellschaft darin bestärken, das zweite große Thema zu leben: Mitgefühl mit anderen. „Der Papst kommt, um uns zu sagen, dass Christus in den Kleinen und Hilflosen gegenwärtig ist. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um allen katholischen Gemeinschaften in Indonesien, in den verschiedenen Regionen, vorzuschlagen, den Geist der Barmherzigkeit gegenüber den kleinen, armen und abgelegenen Gemeinschaften, gegenüber den Mittellosen, Leidenden und Schwachen zu erneuern. Die Kirche ist aufgerufen, hinauszugehen und die Armen und Leidenden mit dem Reichtum und der Freude des Evangeliums zu erreichen.“
Er vertraue jedenfalls auf die Religiosität der indonesischen Bürger, „die fromm sind, egal welcher Religionsgemeinschaft sie angehören“. Der Papst, so Bischof Syukur, sei „weltweit eine charismatische Figur, ein religiöses Oberhaupt, ein Mann Gottes, und deshalb wird seine Anwesenheit den Glauben der Menschen stärken“.
Im Jahr 2024 begehe die Indonesische Bischofskonferenz auch den 100. Jahrestag ihrer Gründung, so dass der Papstbesuch einen Höhepunkt der Feierlichkeiten und auch eine fruchtbare Vorbereitung darstellen werde, um das Jahr 2025 im Zeichen der erneuerten Hoffnung zu leben, schloss Bischof Syukur.
(fides - cs)
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