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Eine Krankenschwester kontrolliert ein schwer unterernährtes Kind in einer Krankenstation bei den Nuba-Bergen Eine Krankenschwester kontrolliert ein schwer unterernährtes Kind in einer Krankenstation bei den Nuba-Bergen   (AFP or licensors)

UNICEF, FAO und WFP: Sudan vor beispielloser Hungerkatastrophe

Neue Daten zeigten, dass im Sudan mehr als 750.000 Menschen von katastrophalem Hunger betroffen seien, während 25,6 Millionen Menschen unter Hunger auf Krisenniveau litten. Und die Situation könnte sich noch zusehends verschlechtern: Diese Warnung kommt von den großen humanitären UN-Organisationen UNICEF, FAO und WFP.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) haben auf der Grundlage alarmierender neuer Daten davor gewarnt, dass sich die Lage der Menschen im Sudan rapide verschlechtern werde. Die Ernährungsgrundlage der Menschen im Sudan sei angesichts des seit mehr als einem Jahr andauernden Krieges immer weiter zerstört worden, erinnern die Organisationen in einer Aussendung. Insbesondere Kinder seien bedroht. Gemeinsam haben die Hilfswerke groß angelegte humanitäre Hilfsprogramme im Sudan sowie in den Nachbarländern mobilisiert – allein dort suchten zwei Millionen Menschen aus dem Sudan Zuflucht, hieß es weiter in der Mitteilung.

Sofortiger Waffenstillstand nötig

Ein sofortiger Waffenstillstand und verstärkte internationale diplomatische und finanzielle Anstrengungen sowie der ungehinderte und dauerhafte Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen seien „dringend erforderlich, damit die humanitäre Hilfe weiter ausgeweitet werden kann und die Organisationen in der Lage sind, so schnell wie es erforderlich ist, zu helfen“, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung der UN-Organisationen.

Die rasche Verschlechterung der Ernährungssicherheit im Sudan habe dazu geführt, dass laut einer aktuellen „Snapshot“-Analyse der „Integrated Food Security Phase Classification“ (IPC) 755.000 Menschen von katastrophalem Hunger betroffen seien (IPC-Phase 5). In 14 Gebieten drohe eine Hungersnot. Die Lage sei besonders gravierend in den Gebieten, die am stärksten von den Kämpfen betroffen sind und in denen viele vertriebene Menschen Zuflucht suchen. Insgesamt litten 25,6 Millionen Menschen unter akutem Hunger (IPC-Phase 3+), was bedeute, dass die Hälfte der vom Krieg gezeichneten Menschen im Sudan „jeden Tag darum kämpfen muss, sich und ihre Familien zu ernähren“.

Hungerkrise aufs gesamte Land ausgeweitet

Dies sei „das erste Mal seit Einführung der IPC-Initiative im Jahr 2004, dass im Sudan katastrophaler Hunger (IPC-Phase 5) festgestellt wurde“, heben die Hilfswerke in ihrer Mitteilung hervor. Außerdem erstrecke sich die aktuelle Krise im Gegensatz zur Darfur-Krise vor zwanzig Jahren nun über das ganze Land, einschließlich der Hauptstadt Khartum und des Bundesstaates Jezira, die einstige Kornkammer des Sudan.

Seit der letzten Prognose vom Dezember 2023 habe sich die Situation „deutlich verschlechtert“. Damals seien 17,7 Millionen Menschen von akutem Hunger (IPC-Phase 3+) betroffen gewesen, erinnern die Hilfswerke. Fünf Millionen Menschen davon hätten sich in einer Notsituation befunden (IPC-Phase 4). Heute seien jedoch 8,5 Millionen Menschen von Hunger auf diesem Notfallniveau betroffen.

(pm - cs)

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28. Juni 2024, 15:51