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In Brüssels Kathedrale: „Messe für Europa“ zum Start von Ungarns EU-Ratspräsidentschaft In Brüssels Kathedrale: „Messe für Europa“ zum Start von Ungarns EU-Ratspräsidentschaft  (ANSA)

Brüssel: „Messe für Europa“ zum Start von Ungarns EU-Ratspräsidentschaft

Zur turnusgemäßen Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Ungarn wurde in der Brüsseler Kathedrale am Montag eine „Messe für Europa“ gefeiert. Mit dabei waren neben vielen Gläubigen der Budapester Weihbischof Gabor Mohos, Brüssels Erzbischof Luc Terlinden, der Apostolische Nuntius bei der EU, Noel Treanor, und Ungarns Staatspräsident Tamas Sulyok.

Weihbischof Mohos rief in seiner Predigt dazu auf, das christliche Erbe Europas zu bewahren und für den Frieden auf dem Kontinent zu beten, wie das Portal „Magyar Kurir“ am Dienstag berichtete. Auch sollten Dialog, gegenseitiges Zuhören und Respekt vor der Würde und der Vision des anderen den Weg für Europa weisen, fügte der ungarische „Europabischof“ hinzu. Zur „Messe für Europa“ lädt die Kommission der katholischen EU-Bischofskonferenzen COMECE regelmäßig zum Start der sechsmonatigen Ratspräsidentschaft eines EU-Landes ein.

Ökumenische Delegation in Budapest

Mohos und COMECE-Präsident Mariano Crociata hatten vergangene Woche auch am Besuch einer ökumenischen Delegation europäischer Kirchenvertreter beim ungarischen Vize-Regierungschef Zsolt Semjen in Budapest teilgenommen. Dabei sprachen Vertreter der katholischen COMECE und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) auch mit den beiden ungarischen Staatssekretären Miklos Soltesz und Tristan Azbej, die respektive für Kirchenangelegenheiten und für das staatliche ungarische Programm zur internationalen Unterstützung verfolgter Christen verantwortlich sind. Das Programm „Hungary Helps" war bei seiner Einrichtung 2017 eine politische Antwort Budapests auf die EU-Migrationsdebatte. Es spiegelt Ungarns Ansatz wider, humanitäre Hilfe in den Herkunftsregionen zu leisten und gleichzeitig die Aufnahme von Migranten in Europa zu minimieren.

Das Treffen habe Gelegenheit geboten, die Beiträge der Kirchen zu den wichtigsten politischen Prioritäten der ungarischen Ratspräsidentschaft vorzustellen, teilte die COMECE im Anschluss mit. Die ökumenische Delegation habe die Anerkennung des besonderen Beitrags der Kirchen im offiziellen Programm der ungarischen Ratspräsidentschaft begrüßt. Zudem habe sie die Hoffnung geäußert, dass der im Artikel 17 des Vertrages von Lissabon festgeschriebene strukturierte Dialog der EU-Institutionen mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften während der ungarischen Präsidentschaft und darüber hinaus gestärkt wird.

„Sozialen Zusammenhalt fördern“

Angesichts der zunehmenden sozialen und politischen Polarisierung in den EU-Mitgliedstaaten rief Bischof Crociata die ungarische Ratspräsidentschaft auf, „den sozialen Zusammenhalt zu fördern“. Die Verbreitung reduktiver Ideologien, von Desinformation, Populismus, Fremdenfeindlichkeit, Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus spalte die Gesellschaften. Zu den zentralen Themen gehörten auch die Bemühungen um Frieden, den Schutz des Lebens und der Bedeutung der Rolle der Familie für die Gesellschaft sowie ein fairer EU-Erweiterungsprozess mit den Staaten auf dem Westbalkan und in Osteuropa.

(kap – gs)

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02. Juli 2024, 12:49