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Die Suchmaßnahmen im betroffenen Gebiet gehen weiter Die Suchmaßnahmen im betroffenen Gebiet gehen weiter  (ANSA)

Indien: Trauer um Opfer von Erdrutschen

Heftige Erdrutsche haben im indischen Bundesstaat Kerala in der Nacht auf Dienstag, 30. Juli 2024, mehr als 150 Todesopfer gefordert. Tausende Menschen wurden obdachlos, zahlreiche Teeplantagen sind zerstört worden. Einem Ordensmann aus der besonders betroffenen Region von Mundakkai zufolge steht die Gegend „am Rand einer Katastrophe“.

Anhaltende Regenfälle behinderten auch am Folgetag die Suche nach Überlebenden der Erdrutsche, die am Dienstag indische Teeplantagen heimgesucht und mindestens 126 Menschen getötet hatten, die meisten von ihnen Arbeiter oder deren Familienangehörige. Ausgelöst wurde die Katastrophe durch tagelange sintflutartige Monsunregenfälle, die den südlichen Küstenstaat Kerala trafen.

„Das Land, das viele Überlebens-Geschichten zu erzählen hat, steht am Rande einer weiteren Katastrophe“, berichtet P. Jobin Tholani von den Karmeliten der Unbefleckten Jungfrau Maria, der ursprünglich aus Mundakkai stammt und mittlerweile in Italien wirkt, gegenüber der Agentur SIR: „Die üppigen und wunderschönen Teeplantagen des Dorfes Meppady im Nordosten von Kerala wurden gestern, am 30. Juli, von einem schweren und mehrfachen Erdrutsch erschüttert“.

Suchmaßnahmen im betroffenen Gebiet
Suchmaßnahmen im betroffenen Gebiet

Besonders tragisch sei die Situation im Distrikt Wayanad im Bundesstaat Kerala. Die Erdrutsche, von denen mehrere Ortschaften betroffen sind, hatten die Häuser mitten in der Nacht getroffen, was die Hilfsarbeiten zusätzlich erschwerte. Genaue Opferzahlen sind noch nicht bekannt. Mit den Teeplantagen sei auch die Einnahmequelle der Bevölkerung zerstört worden, gibt P. Tholani zu bedenken.

„Die Rettungsarbeiten“, so Pater Tholani, „werden durch schlechtes Wetter, große Steine, die auf die Straßen fallen, und den Einsturz einer der wichtigsten Brücken des Bezirks erschwert, wodurch ganze Gebiete isoliert wurden.“

Die Rede ist von der einzigen Brücke, die die am schlimmsten betroffenen Dörfer Chooralmala und Mundakkai verbindet. Dadurch waren Rettungsteams gezwungen, einen behelfsmäßigen Durchgang zu bauen, um die Verletzten und Überlebenden der Flut abzutransportieren. „Die Behörden mobilisierten mehrere Hubschrauber, und die indische Armee wurde hinzugezogen, um eine Behelfsbrücke zu bauen“, so der Karmelit weiter.

Ein Helikopter der indischen Armee im Einsatz
Ein Helikopter der indischen Armee im Einsatz

Weiter Unwetterwarnung

Die Unwetterwarnung besteht auch weiterhin, während der indische Premierminister Narendra Modi den Opfern sein Beileid aussprach und den örtlichen Behörden jede erdenkliche Hilfe zusicherte: „Meine Gedanken sind bei all jenen, die Angehörige verloren haben, und meine Gebete sind bei den Verletzten“, sagte Modi. Die Behörden hatten zuvor eine Warnung wegen der erwarteten heftigen Regenfälle herausgegeben, doch die Erdrutsche mitten in der Nacht überraschten viele der Bewohner im Schlaf.

Vor Ort spielten sich dramatische Szenen ab. „Der erste Erdrutsch ereignete sich gegen 1 Uhr nachts und setzte sich in den nächsten Stunden fort, wodurch Hunderte von Häusern und Ferienanlagen in einem dicht besiedelten Gebiet weggespült wurden“, berichtet P. Tholani weiter. Die Zahl der Todesopfer, die noch nicht endgültig feststeht, „übersteigt 120 Tote. Eine traurige Zahl, die bestimmt noch steigen wird. Die Menschen konnten sich nicht verteidigen, weil es Nacht war, was alle überrascht hat und die hohe Zahl der Todesopfer verursacht hat“, zeigt sich der Karmelit betroffen.

Viele derjenigen, die es geschafft hätten, den ersten Erdrutschen zu entkommen, seien dann in einem über die Ufer getretenen Fluss gefangen gewesen, sagte der freiwillige Retter Arun Dev in einem Krankenhaus, das sich um Überlebende kümmert, gegenüber AFP. „Diejenigen, die entkommen konnten, wurden zusammen mit Häusern, Tempeln und Schulen weggespült“, sagte er.

Die Rettungsmaßnahmen und die Suche nach den Leichen laufen unter der Leitung der indischen Armee weiter.

(sir/afp - cs)

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31. Juli 2024, 15:22