Priester: Nigerias Christen werden „immer noch täglich verfolgt“
„Die Herausforderung, mit der wir es heute in Nigeria zu tun haben, besteht darin, dass Christen täglich und auf verschiedene Weise verfolgt werden“, sagte P. Joseph Tile Nomhwange während eines Interviews mit ACI Africa am Rande einer vom CSN organisierten Schulung für Führungskräfte am vergangenen Donnerstag. Seit dem Auftauchen der islamistischen Terroristen von Boko Haram seien Tausende von nigerianischen Christen getötet worden, „und Christen werden immer noch täglich verfolgt, von Entführungen gegen Lösegeld bis hin zu Banditentum und anderer organisierter Kriminalität“, beklagte der Kirchenmann, der auch Mitglied der Gesellschaft der Afrikamissionare („Weiße Väter“) ist.
„In einigen Gemeinden im Norden Nigerias finden wir viele Christen, die wegen der Verfolgung aus ihren Häusern geflohen sind, und das hält unvermindert an“, so der katholische Priester, der in diesem Zusammenhang auch die Regierung aufforderte, Maßnahmen zu ergreifen, um die Religionsfreiheit in dem westafrikanischen Land zu gewährleisten. Man danke Gott dafür, dass der Glaube in Nigeria trotz der schwierigen Situation weiterwachse, so Nomhwange abschließend.
USA fördern Initiativen für Religionsfreiheit weltweit
Unterdessen hat der US-Kongress einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der sich für die Förderung der Religionsfreiheit in Nigeria und in anderen gefährdeten Ländern einsetzt. Am 28. Juni wurde das Gesetz über die Bewilligung von Mitteln in Höhe von insgesamt 51,7 Milliarden US-Dollar für die Bereiche Staat, Auswärtige Angelegenheiten und verwandte Programme verabschiedet.
Der Gesetzentwurf enthält auch mehrere Absätze, die sich auf die konkrete Förderung von Maßnahmen und Projekten sowie auf die finanzielle Unterstützung von religiösen Organisationen beziehen, die im bevölkerungsreichsten Land Afrikas tätig sind.
Der Gesetzentwurf sieht auch vor, dass der US-Außenminister den zuständigen Kongressausschüssen innerhalb von 30 Tagen erklären muss, warum sein Ministerium ein Land nicht als besonders besorgniserregend eingestuft hat, wenn die US-Kommission zu Internationaler Religionsfreiheit (USCIRF) dies empfohlen hatte.
Nigeria von der Liste genommen
Erst im März hatten drei US-Senatoren in einem Brief an den US-Außenminister bemängelt, dass Nigeria trotz zahlreicher Fälle von Angriffen auf Gläubige, darunter das „schreckliche Gemetzel“ an fast 200 nigerianischen Christen am letzten Weihnachtswochenende, nicht als besonders besorgniserregendes Land (CPC) gelistet sei.
Im Jahr 2020 hatte das Außenministerium Nigeria in seinem Bericht über die internationale Religionsfreiheit als „CPC“ eingestuft, „weil es besonders schwere Verletzungen der Religionsfreiheit begangen oder toleriert hat“.
Im darauffolgenden Jahr, im November 2021, strich das US-Außenministerium Nigeria jedoch von der einschlägigen Liste, obwohl Beobachter eine steigende Zahl von Angriffen gegen Christen feststellten. Dies führte zu Protesten verschiedener Gruppen, darunter auch des Rechtsberaters für weltweite Religionsfreiheit der Alliance Defending Freedom (ADF).
(aciafrica - cs)
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