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Der Bischof von Penang, Kard. Sebastian Francis, ist als Ausbilder am "Kolleg der Märtyrer" tätig Der Bischof von Penang, Kard. Sebastian Francis, ist als Ausbilder am "Kolleg der Märtyrer" tätig  (Vatican Media)

Penang: Kolleg der Märtyrer, Herz des Glaubens in Südostasien

Seit seiner Gründung vor mehr als 360 Jahren wurden an diesem Kolleg mehr als tausend Priester ausgebildet. Der Beiname „Kolleg der Märtyrer“ kommt nicht von ungefähr: mehr als 50 der dort ausgebildeten Seminaristen haben das Martyrium erlitten, darunter fünf Heilige und ein Seliger.

Das Generalkolleg, „Erbe“ des ersten Priesterseminars, das 1665 in Ayuthia im heutigen Thailand für einheimische Geistliche eröffnet wurde, hat mehr als 50 Priester und Seminaristen hervorgebracht, die ihr Leben für das Evangelium gegeben haben. Von den Märtyrern der vietnamesischen Verfolgung im 18. Jahrhundert bis zum Genozid durch das Pol-Pot-Regime in Kambodscha. 

Die lange Liste der Märtyrer...

An diesem Kolleg wurden Generationen von Priestern für Malaysia und andere südostasiatische Länder ausgebildet, die Papst Franziskus in Kürze besuchen wird. Viele dieser jungen vietnamesischen Priester wurden Opfer der unerbittlichen Christenverfolgung im 18. Jahrhundert. In Penang – wo das Generalkolleg seit 1808 seinen Sitz hat – erinnert noch heute ein Denkmal am Eingang an den hl. Philipp Minh Van Doan und seine Märtyrerkameraden Peter Quy Cong Doan, Paulus Loc Le Van, Johannes Hoan Trinh Doan und Peter Luu Nguyen Van.

Dasselbe traurige Schicksal ereilte auch 42 ehemalige Seminaristen dieses Kollegs, die in ihre Heimat zurückgekehrt waren, um ihrem Volk zu dienen. Junge Männer, die zu den vietnamesischen Märtyrern gehören, die Johannes Paul II. 1988 heiliggesprochen hat. Die Verfolgung, die sie in Vietnam erlitten, gehörte zu den brutalsten in der Geschichte der Kirche: Die Folterknechte schnitten ihren Opfern Gliedmaßen ab, rissen ihnen das Fleisch mit glühenden Zangen heraus und setzten Drogen ein, um sie zu willenlosen Sklaven zu machten. Die Christen dieser Zeit wurden als „Angehörige einer finsteren Religion“ gebrandmarkt - Familien, ja ganze Dörfer ausgerottet, nur weil sie Christen waren.

Auch zwei französische Priester, die am Generalkolleg lehrten – Pater Laurent Imbert und Pater Jacques-Honore Chastan – wurden während der Christenverfolgung Mitte des 18. Jahrhunderts in Korea zu Märtyrern. Und auch sie wurden im Mai 1984 von Johannes Paul II. zusammen mit 103 koreanischen Katholiken heiliggesprochen. Zu den ehemaligen Schülern, die zur Ehre der Altäre erhoben wurden, gehört auch Pater Nicholas Bunkerd Kitbamrung, der in Thailand verfolgt wurde und 1944 im Gefängnis starb. Er wurde am 5. März 2000 von Johannes Paul II. seliggesprochen.

Der Geist der Märtyrer

Kard. Sebastian Francis, Bischof von Penang, der seit vielen Jahren als Ausbilder am Generalkolleg wirkt, erinnert sich an einen ehemaligen Kommilitonen aus den 1970er Jahren: Marcel Truang aus Kambodscha. Nach Abschluss seines Studiums am Generalkolleg erhielt er die Möglichkeit, nach Frankreich zu gehen, da der kambodschanische Genozid unter Pol Pot bereits begonnen hatte. „Er aber entschied sich aus freien Stücken, nach Kambodscha zurückzukehren und bei seinem leidenden und verfolgten Volk zu sein, obwohl er die Gefahren kannte, denen er sich aussetzen würde,“ erinnert sich der malaysische Kardinal. „Schon nach kurzer Zeit hörte man nichts mehr von ihm. Jetzt läuft in Kambodscha das Verfahren für seine Heiligsprechung“.

„Das – so der Bischof von Penang – ist der Geist, den wir unseren Seminaristen, die in Malaysia für das Diözesanpriestertum studieren, zu vermitteln hoffen. Möge der beispielhafte und mutige Geist dieser Märtyrer auch weiterhin einen missionarischen Eifer in all jenen wecken, die ihre Ausbildungsjahre und ihren Weg in diesem Kolleg der Märtyrer absolvieren“.

(asianews – skr)

 

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23. Juli 2024, 10:14