Südsudan: Gewählt wird am St.-Nimmerleinstag

Die Südsudanesen hätten ein Recht darauf, endlich „für Anführer zu stimmen, die für die Befriedigung der grundlegenden Bedürfnisse der Menschen sorgen“, so Bischof Eduardo Hiiboro Kussala. „Die derzeitige Regierung hat in diesem Punkt versagt.“

Die wiederbelebte Übergangsregierung der nationalen Einheit ist im Februar 2020 im Einklang mit dem damals wiederbelebten Abkommen zur Konfliktlösung im Südsudan von 2018 gebildet worden. Zunächst sollten Wahlen bis Februar 2023 stattfinden; dann wurden sie auf Ende 2024 verschoben. Mittlerweile ist die Rede von einer weiteren Verschiebung.

In einem Interview mit dem „Catholic Radio Network“ vom Mittwoch äußert Bischof Kussala scharfe Kritik an der Übergangsregierung. „In den letzten vier Jahren hat es keine richtige Arbeit im Land gegeben; es wurde nicht viel getan.“ Eine Verschiebung der Wahlen wäre aus seiner Sicht nur zu rechtfertigen, „wenn die Menschen im Gegenzug die Grundlagen für ihre Ernährung und die notwendigen Dienstleistungen bekommen“.

Das jüngste und ... eines der ärmsten Länder der Welt

Die Bischofskonferenz hat die Übergangsregierung schon in einem Statement Ende Juni aufgefordert, sich endlich auf die für Dezember geplanten Wahlen vorzubereiten. Zu einem glaubwürdigen Urnengang gehörten die Einrichtung einer unabhängigen Wahlkommission, abgegrenzte Wahlbezirke, registrierte Wähler, ausgebildete Wahlhelfer sowie Verbesserungen der Logistik und der Sicherheitslage.

Der Südsudan ist das jüngste und eines der ärmsten Länder der Welt. Er hat im Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt. Seit Dezember 2013 ist es Schauplatz eines Bürgerkriegs.

(aciafrica – sk)