Bangladesch: Katholische Schulen nach Drohungen geschlossen
Jyoti F. Gomes, Sekretär der katholischen Bildungsbehörde, erklärte gegenüber dem asiatischen Pressedienst UCA News, dass die Schulen Ziel von Bedrohungen geworden seien: „Studenten kommen in Gruppen in die Schulen und bedrohen uns. Sie fordern Rechenschaft über unsere Finanzen und die Suspendierung bestimmter Lehrer.“
Angesichts dieser Vorfälle hat Erzbischof Bejoy N. D'Cruze von Dhaka, Vorsitzender des katholischen Bildungsamtes, einen Brief an den Bildungsberater der Interimsregierung, Wahiduddin Mahmud, gesandt und um Schutz für die Schulen gebeten. Die Schließung der Bildungseinrichtungen soll so lange andauern, bis die bestehenden „Missverständnisse“ ausgeräumt sind und eine Einigung zwischen den beteiligten Parteien erzielt wurde.
Hintergrund
Die politische Lage in Bangladesch ist angespannt. Seit der Unabhängigkeit 1971 ist das Land eine parlamentarische Republik, jedoch sind soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten nach wie vor groß. Insbesondere religiöse Minderheiten, wie die katholische Gemeinschaft, die in dem mehrheitlich islamischen Land nur eine kleine Minderheit bildet, stehen oft vor besonderen Herausforderungen.
Die derzeitige Schließung katholischer Schulen unterstreicht die fragile Sicherheitslage und die Spannungen, die durch politische und religiöse Konflikte verschärft werden. Die katholische Kirche hofft, dass durch den Dialog mit der Regierung eine Lösung gefunden werden kann, die den Schutz der Bildungseinrichtungen und die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet.
(ucan – mg)
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