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Yunus am Dienstag in Dhaka Yunus am Dienstag in Dhaka  (AFP or licensors)

Bangladesch: Yunus trifft Vertreter von Minderheiten

Führende Vertreter von Religionsgemeinschaften und Minderheiten in Bangladesch sind mit dem Chef der Übergangsregierung zusammengetroffen, um Schutz und Rechte für Minderheiten zu fordern.

Bei ihrem Besuch bei Muhammad Yunus, dem „Chefberater“ der Übergangsregierung, in seiner Residenz in der Hauptstadt Dhaka verpflichteten sie sich am Dienstag auch zur Zusammenarbeit beim Aufbau einer geeinten Nation. Das Treffen wurde von einer Delegation des „Bangladesh Hindu Buddhist Christian Unity Council“ (BHBCUC) geleitet, dem größten Minderheitenforum in dem mehrheitlich muslimischen Land.

Der katholische Erzbischof Bejoy N. D'Cruze von Dhaka, Vorsitzender der Bischofskonferenz, verlas einen Text, in dem er die Studenten lobte, die mit ihren Demonstrationen zum Sturz der vorigen Regierung geführt haben. Er betonte , dass christliche Schulen, Krankenhäuser und Wohltätigkeitsorganisationen wie Caritas und „World Vision“ einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung Bangladeschs leisten.

Erzbischof lobt Demonstranten

„Wir erwarten, dass die Übergangsregierung starke Initiativen ergreift, um ein Bangladesch aufzubauen, das auf Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit basiert und das integrativ ist“, so der Erzbischof. Die Regierung müsse dafür sorgen, dass ethnische und religiöse Minderheiten nicht benachteiligt, ungerecht behandelt oder unterdrückt würden.

Das Treffen fand wenige Tage nach einer Reihe von Angriffen auf Minderheiten, hauptsächlich Hindus und Anhänger der Awami-Liga, statt, nachdem die ehemalige Premierministerin Hasina am 5. August nach Indien geflohen war. Nach Angaben des Religionsrates wurden seit dem 5. August mehr als 250 Häuser und Geschäfte von Hindus sowie mindestens 10 Tempel angegriffen und verwüstet. Mindestens neun christliche Häuser und Organisationen wurden seit Hasinas Sturz angegriffen, sagte Nirmol Rozario, ein Katholik und Leiter des Rates.

Mindestens 580 Tote

Der Aufstand sowie seine anfängliche Repression durch die frühere Regierung forderte mindestens 580 Tote und Tausende von Verletzten, während staatliche Gebäude und Einrichtungen verwüstet und in Brand gesetzt wurden. Etwa 40 bis 50 Unbekannte griffen am 4. August das Regionalbüro der Caritas im südlichen Bezirk Khulna an und zerstörten Möbel und Computer im Erdgeschoss, so Sebastian Rozario, Geschäftsführer der Caritas Bangladesch. Rozario sagte, die Angreifer hätten das Caritas-Büro mit einem Regierungsbüro verwechselt.

Caritas- mit Regierungsbüro verwechselt

Die in Großbritannien ansässige „Catholic Agency for Overseas Development“ (CAFOD) gab eine Erklärung ab, in der sie die Wiederherstellung von Recht und Ordnung forderte. „Wir fordern den bangladeschischen Präsidenten, die Übergangsregierung und die internationale Gemeinschaft auf, Recht und Ordnung wiederherzustellen und Privateigentum zu respektieren“, sagte Janet Symes, Cafods Regionalleiterin für Asien. Auch ein Büro der „Christian Cooperative Credit Union Limited“ (CCCUL) in Madanpur im Distrikt Narayanganj, nahe der Hauptstadt Dhaka, wurde angegriffen. Das Zentrum dient auch der seelsorgerischen Betreuung von christlichen Wanderarbeitern in der Region.

Zu den Forderungen, die die Minderheiten-Vertreter bei ihrem Treffen mit Yunus vorbrachten, gehörten mehr religiöse Feiertage, darunter die Einführung eines Feiertags am Ostersonntag und dem buddhistischen Prabarana Purnima. Yunus habe zugesagt, die Forderungen zu prüfen.

(ucanews – sk)
 

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15. August 2024, 10:54