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Solidaritäts-Demo bei einer Moschee in Liverpool am 3.8.2024 Solidaritäts-Demo bei einer Moschee in Liverpool am 3.8.2024  (ANSA)

England: Kirchen verurteilen fremdenfeindliche Gewalt

Nachdem Asylbewerber und Moscheen immer öfter ins Visier rechtsextremer Randalierer geraten, hat die Regierung in London ein hartes Vorgehen angekündigt. Auch die katholische Kirche zeigt sich entsetzt über die fremdenfeindliche Krawalle in englischen Städten.

Die katholischen Bischöfe in England und Wales haben die fremdenfeindlichen Krawalle in zahlreichen Städten scharf verurteilt. Angriffe auf Migranten und ihre Unterkünfte verstießen rundweg gegen die zivilen Werte des Landes, erklärte Flüchtlingsbischof Paul McAleenan im Namen der Bischofskonferenz.

„Die Taten der wenigen Gewalttäter stehen in starkem Gegensatz zur Arbeit von Hilfswerken, kirchlichen Gruppen und Freiwilligen, die Migranten durch Akte der Solidarität unermüdlich die Hand zum Willkommen reichen", so McAleenan. „Wir hoffen und beten, dass sie ihre Bemühungen verdoppeln, damit wir unsere Gemeinschaften nach den schrecklichen Ereignissen der vergangenen Tage wieder aufbauen können."

„Taten der wenigen Gewalttäter stehen in starkem Gegensatz zur Arbeit von Hilfswerken, kirchlichen Gruppen und Freiwilligen“

Seine Gebete und Gedanken seien bei denen, die in Flüchtlingsunterkünften untergebracht seien oder sich bedroht fühlten, schreibt der Bischof. „Ihr seid hier geliebt und willkommen. Wir alle sollten tun, was wir können, um dafür zu sorgen, dass Ihr Euch sicher fühlt." Er bete auch für die Helfer, die trotz Risiken weiterarbeiteten. „Danke für alles, was Ihr für das Gemeinwohl tut."

Hintergrund

Am Wochenende waren die von Rechtsextremen angeheizten, tagelangen Ausschreitungen in gut einem Dutzend meist englischen Städten eskaliert. Die Randalierer griffen unter anderem Hotels an, in denen Flüchtlinge untergebracht sind.

Auslöser für die Krawalle ist die unerklärliche Gewalttat eines 17-jährigen, in Wales geborenen Jugendlichen mit rwandischem Migrationshintergrund. Er hatte in einem Jugendzentrum in der nordenglischen Küstenstadt Southport eine Tanzgruppe mit einem Küchenmesser angegriffen und drei Mädchen getötet.

(kna - sst)

 

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07. August 2024, 16:30