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Lichtshow am Eiffelturm Lichtshow am Eiffelturm  (ANSA)

Katholische Bischöfe fordern Entschuldigung von Olympiakommitee

Die Empörung über die als blasphemisch empfundene mutmaßliche Darstellung des letzten Abendmahls während der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Spielen in Paris reißt nicht ab. In einem offenen Brief fordern 24 katholische Bischöfe und drei Kardinäle das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu einer Entschuldigung auf.

„Mit Entsetzen hat die Welt verfolgt, wie die Olympischen Sommerspiele in Paris mit einer grotesken und blasphemischen Darstellung des letzten Abendmahls eröffnet wurden“, heißt es in dem Schreiben, über das zunächst das katholische private Mediennetzwerk CNA/EWTN am Freitag (Ortszeit) berichtete. Es sei schwer zu verstehen, wie jemand den Glauben von mehr als zwei Milliarden Menschen absichtlich so verhöhnen könne.

Die Bischöfe, überwiegend US-Amerikaner, fordern „im Namen aller Christen“, dass das IOC „diese gotteslästerliche Handlung“ zurückweist und sich bei allen Gläubigen entschuldigt. „Allerdings bedroht diese verabscheuungswürdige Aktion Menschen aller Glaubensrichtungen, da sie Machthabern die Möglichkeit eröffnet, mit Andersdenkenden nach Belieben zu verfahren.“

Bei den Kardinälen, die den offenen Brief unterschrieben haben, handelt es sich um Leo Burke (USA), Wilfrid Fox Napier (Südafrika) und Berhaneyesus Demerew Souraphiel (Äthiopien). 15 der 27 Unterzeichner stammen aus den USA, darunter die teils emeritierten Erzbischöfe Samuel Aquila (Denver), Charles Chaput (Philadelphia) und Salvatore Cordileone (San Francisco). Weitere Bischöfe kommen aus Argentinien, Peru, mehreren afrikanischen Ländern, Libanon, Frankreich und Großbritannien.

Am Samstag hatte sich auch der Heilige Stuhl geäußert und sein Bedauern über „bestimmte Szenen bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris" ausgedrückt. Man könne sich „nur den Stimmen anschließen, die in den letzten Tagen erhoben wurden, um die Beleidigung zu bedauern, die vielen Christen und Gläubigen anderer Religionen zugefügt wurde“, hieß es in der auf Französisch verfassten Erklärung.

Auf den Sport konzentrieren

Die deutschen Bischöfe hatten Anfang der Woche einen versöhnlicheren Ton angeschlagen. Das Olympische Komitee habe inzwischen klargestellt, „dass aufseiten der Veranstalter keine Absicht bestanden habe, religiöse Menschen vor den Kopf zu stoßen“, erklärte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Montag. Nun sollten der Sport und die Leistungen der Athletinnen und Athleten im Mittelpunkt stehen.

Bei der Eröffnungsfeier am 26. Juli hatten Dragqueens mit Tänzern und Performern auf einer Brücke über der Seine eine Szene dargestellt, die an das letzte Abendmahl Christi mit seinen Jüngern erinnerte. Laut dem Regisseur der Eröffnungsfeier, Thomas Jolly, soll es sich jedoch um eine Darstellung eines Gelages mit Gestalten der griechischen Mythologie gehandelt haben, wie er später erklärte. Er habe keine religiösen Gefühle verletzen wollen. Die Szene habe eine Feier auf dem Götterberg Olymp im Sinne der griechischen Antike dargestellt. Der Berg gab den Olympischen Spielen ihren Namen.

(kap/kna - cs)

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04. August 2024, 11:40