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Demo gegen Christenverfolgung in Indien Demo gegen Christenverfolgung in Indien  (AFP or licensors)

Indien: Bischof in Chicago warnt vor wachsender religiöser Verfolgung

Der katholische Bischof Joy Alappatt von der syro-malabarischen Eparchie St. Thomas in Chicago hat sich mit über 300 religiösen Führern zusammengeschlossen, um wegen der zunehmenden religiösen Verfolgung in Indien Alarm zu schlagen. In einem offenen Brief an das US-Außenministerium fordern die Unterzeichner, Indien aufgrund erheblicher Verletzungen der Religionsfreiheit als „Land von besonderem Interesse“ (CPC) einzustufen.

Bischof Alappatt und weitere christliche Führungspersönlichkeiten, darunter 18 Bischöfe und drei Erzbischöfe, machen in dem Schreiben auf die Eskalation staatlich sanktionierter Menschenrechtsverletzungen gegen religiöse Minderheiten aufmerksam. Diese Entwicklungen seien besonders unter der derzeitigen Regierung der Bharatiya Janata Party (BJP) unter Premierminister Narendra Modi gravierend. Vor Modis Amtszeit habe es zwar „signifikante, aber sporadische Verfolgungsvorfälle“ gegeben, doch die Situation habe sich seither drastisch verschärft, so die Unterzeichner.

Anstieg der Gewalt gegen Christen

Laut dem Brief, der von der Federation of Indian American Christian Organizations (FIACONA) veröffentlicht wurde, steht Indien auf Platz 11 der World Watch List von Open Doors International zu Ländern, die Christen verfolgen. Diese Liste dokumentiert, dass christliche Konvertiten aus dem Hinduismus besonders schwer von Verfolgung betroffen sind und oft körperlich angegriffen oder gar getötet werden. FIACONA berichtete von 1.570 Angriffen auf Christen im Jahr 2023, ein erheblicher Anstieg gegenüber den 1.198 dokumentierten Fällen im Jahr 2022.

Internationale Reaktionen und Kritik

Die Autoren des Briefes kritisieren auch die unzureichende internationale Reaktion auf diese Entwicklungen. Reverend Neal Christie von der evangelisch-methodistischen Kirche und Geschäftsführer von FIACONA bemängelte, dass die „amerikanische Einstellung gegenüber dem gegenwärtigen indischen Regime“ dazu führe, die Verfolgung religiöser Minderheiten weitgehend zu ignorieren. Die Unterzeichner fordern das US-Außenministerium auf, entschieden gegen diese Verstöße vorzugehen und Indien als CPC einzustufen, um ein klares Zeichen für den Schutz der Religionsfreiheit zu setzen.

Der Brief und die begleitenden Daten unterstreichen die Dringlichkeit, internationale Aufmerksamkeit und Maßnahmen zu mobilisieren, um die Situation der religiösen Minderheiten in Indien zu verbessern.

(ucan – mg)

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06. August 2024, 09:03