Jerusalem: Kirchenführer besuchen Ausgrabungen
Die Arbeiten werden von einem interdisziplinären Team von Archäologen und Wissenschaftlern der römischen Universität Sapienza durchgeführt. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf der östlichen Hälfte des Eingangsbereichs der Basilika, dem Franziskanerbereich und einem Teil der nördlichen Apsis der Rotunde. Die Grabes- und Auferstehungskirche von Jerusalem erhebt sich über dem historischen Ort der Kreuzigung und Auferstehung Jesu; in ihrer Mitte, in der Rotunde, befindet sich das Heilige Grab.
Römische Strukturen gefunden
Nach Angaben der Archäologen haben die Ausgrabungen zur „Identifizierung römischer Strukturen geführt und insbesondere das Vorhandensein der Fundamente einer Mauer mit Ost-West-Ausrichtung dokumentiert, die parallel zur Eingangsmauer der heutigen Basilika verläuft und den Kalvarienbergfelsen durchschneidet“. Ein Teil dieser Mauer „wurde in größerer Länge ans Licht gebracht, was eine bessere Einschätzung ihres Verlaufs und ihrer Beziehung zu anderen Strukturen ermöglicht“. Es handle sich höchstwahrscheinlich um die südliche Begrenzung der kultischen Struktur aus der Zeit Kaiser Hadrians; sie wurde einige Jahrhunderte später beim Bau der konstantinischen Basilika „angeschnitten und außer Funktion gesetzt“.
Von dieser Kirche, die in den Quellen als „Martyrium“ bezeichnet wird, wurde der südliche Teil der Apsis gefunden, „so dass es heute möglich ist, ihren Grundriss mit Sicherheit zu rekonstruieren“. Genau analysiert wurde auch der Kalvarienberg. Dabei wurden „die Schnitte dokumentiert, die vorgenommen wurden, um eine Treppe für den Zugang zu der darüber liegenden Kapelle, in der an die Kreuzigung erinnert wird, herauszuarbeiten“.
Das archäologische Team aus Rom zeigt sich dankbar für die Bereitschaft der drei Religionsgemeinschaften (griechisch-orthodoxe, lateinische und armenische), die die Grabes- und Auferstehungskirche verwalten.
(sir – sk)
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