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Lager für Binnenflüchtlinge in der Stadt Gedaref, Ostsudan Lager für Binnenflüchtlinge in der Stadt Gedaref, Ostsudan  (ANSA)

Friedensgespräche für Sudan: Tragfähige Vereinbarungen gesucht

Anlässlich der diesen Mittwoch startenden Friedensverhandlungen für den Sudan haben Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen die Kriegsparteien aufgefordert, Hilfe zuzulassen und Angriffe auf Helfer und Zivilisten zu beenden.

In der Schweiz starten an diesem Mittwoch Gespräche über einen Waffenstillstand im Sudan.

„Ohne besseren, sicheren und ungehinderten Zugang besteht die Gefahr, dass sich die bisher nur in einem Teil des Sudan festgestellte Hungersnot ausbreitet“, betonte der Sprecher des Kinderhilfswerks Unicef, James Elder. Das könne zu einem katastrophalen Verlust von Kinderleben führen.

Kinder seien besonders gefährdet, so Elder. Jeden Tag würden 10.000 Mädchen und Jungen vertrieben. „Sexualisierte Gewalt und Rekrutierung als Kindersoldat oder Kindersoldatin nehmen zu.“ Besonders schlimm sei die Situation dort, wo eine dauerhafte humanitäre Präsenz verweigert werde.

Größte humanitäre Krise der Welt

Den ungehinderten und sicheren Zugang zu Betroffenen forderte auch die Welthungerhilfe: „Im Sudan spielt sich die größte humanitäre Krise der Welt ab“, sagte Generalsekretär Mathias Mogge. „Mehr als 25 Millionen Menschen, die Hälfte der gesamten Bevölkerung des Sudans, befinden sich in einer kritischen Ernährungslage und 755.000 sind akut vom Hungertod bedroht.“

Die internationale Gemeinschaft müsse „den Druck auf beide Parteien für den verlässlichen humanitären Zugang erhöhen und mehr Mittel für humanitäre Hilfe bereitstellen“, forderte Mogge. Mehr als 10 Millionen Menschen seien auf der Flucht, informierte die Welthungerhilfe.

15.000 Tote, Millionen auf der Flucht

Der Krieg im Sudan begann im April 2023. Es handelt sich um einen Machtkampf zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF). Seit Beginn hat es mehrere Friedensinitiativen gegeben, die aber scheiterten. Mehr als 15.000 Menschen sind bisher ums Leben gekommen, mehr als zehn Millionen Menschen sind auf der Flucht. Der Konflikt wirkt sich auch auf Nachbarländer wie Tschad und Südsudan aus, die täglich Tausende Flüchtlinge aufnehmen. Angesichts dieser Lage verlören die Menschen immer mehr die Hoffnung, warnte Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der „Gesellschaft für bedrohte Völker“.

Der genaue Ort der Gespräche in der Schweiz ist nicht bekannt. Initiiert hatten die Gespräche über einen Waffenstillstand für den Sudan die Vereinigten Staaten. Bis zuletzt war unklar, ob Vertreter der sudanesischen Armee an den Verhandlungen teilnehmen. Anfang der Woche wurde laut Medienberichten betont, dass sie stattfinden, egal, ob die Streitkräfte Vertreter schicken oder nicht.


(kap/kna – pr)

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14. August 2024, 08:00