Mosambik: Hungersnot in Krisenregion Cabo Delgado
Dabei bezieht sich das Hilfswerk auf Informationen des Bischofs von Pemba, Antonio Juliasse Ferreira Sandramo. „Viele Menschen leben in Vertriebenenlagern, aber mit weniger humanitärer Hilfe als früher“, berichtet er. Viele Felder lägen brach, weil die Menschen aus Angst vor islamistischem Terror nicht in ihre Heimatdörfer zurückkehren. Dies verstärke die mittlerweile ausgebrochene Hungersnot.
Er selbst habe vor kurzem einige Gemeinden im äußersten Norden von Mosambik an der Grenze zu Tansania besucht; dies war jahrelang aufgrund der kriegerischen Situation nicht möglich.
Zerstörung religiöser Gebäude und kritischer Infrastruktur
So war er zum Beispiel in der Pfarrei Herz Jesu in Nangololo im Bezirk Muidume. Bis zu Angriffen im Jahr 2020 war hier ein Zentrum mit Kirche, Schule, Klinik, einer eigenen Radiostation und einem Brunnen, das von Missionaren betreut wurde. „Es schmerzt sehr, die Überreste von Gebäuden zu sehen, die einst Ausdruck des Glaubens waren. Jetzt bleiben nur noch Trümmer.“
Und dennoch: „Überall feierten wir die heilige Messe unter freiem Himmel, inmitten von Ruinen“, berichtet der Bischof von der Resilienz der katholischen Gläubigen.
Trotz allem Stärke und Großzügigkeit der Menschen
„Die Menschen ertragen ihr Leid. Ihr Glaube ist stark, und trotz ihrer Armut sind sie sehr großzügig miteinander“, zeigte er sich beeindruckt. Die Gemeindemitglieder hätten trotz ihrer eigenen Not eine Kollekte gehalten, um die karitative Arbeit der Kirche zu unterstützen. In Nangololo spendete Ferreira Sandramo zahlreichen jungen Menschen das Sakrament der Firmung.
Hilfe für traumatisierte Menschen
„Kirche in Not“ unterstützt die Diözese Pemba seit Jahren, so zum Beispiel die Versorgung von Vertriebenen in eigenen Flüchtlingslagern, die Arbeit von Priestern und Ordensfrauen sowie die pastorale und psychologische Hilfe für Überlebende des Terrors. „Ich bin all jenen sehr dankbar, die uns helfen, den Menschen nahe zu sein. So können wir den Leidenden Beistand leisten“, betonte der Bischof.
Der Norden von Mosambik ist seit 2017 heftig umkämpft. Islamistische Gruppierungen versuchen, die Region unter Kontrolle zu bringen; vor der Küste der Provinz Cabo Delgado gibt es reiche Erdölvorkommen. Während sich die Übergriffe zunächst gegen zivile und militärische Einrichtungen richteten, stellen Beobachter auch gezielte religiös motivierte Attacken gegen Christen fest. Lokalen Schätzungen zufolge sind in der Region bislang über 5000 Menschen getötet und über eine Million vertrieben worden.
(pm - mo)
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