Kolumbien: Bischöfe mahnen zu aufrichtigem Friedensdialog
„Der Frieden ist ein dringender Appell und erfordert ein dauerhaftes Engagement“, erklärten die Bischöfe in einer Mitteilung. Die Woche des Friedens steht unter dem Motto „Vereinen wir unsere Stimmen, um ein Land aufzubauen“.
Konkret erteilen die Bischöfe den Gläubigen vier Empfehlungen, die den Frieden fördern. Erstens: „Schützen und bewahren wir die Würde und Unversehrtheit des menschlichen Lebens: Stoppt die Gewalt und Tötungen!“ Zweitens: „Bauen wir den polarisierenden Sprachgebrauch ab, der Hass schürt: Hören wir einander respektvoll zu.“ Drittens: „Seien wir sensibel für das Leid der Ärmsten und Verletzlichsten: Beenden wir die Gleichgültigkeit!“ Und schließlich: „Wertschätzen und bewahren wir die staatlichen und sozialen Institutionen, damit alle Menschen ihre tiefsten Wünsche verwirklichen können.“
Langwieriger Friedensprozess
Kolumbien steckt in einem langwierigen Friedensprozess. Trotz des Friedensabkommens 2016 zwischen der inzwischen aufgelösten FARC-Guerilla und der damaligen Regierung hat die Gewalt nicht aufgehört. FARC-Splittergruppen und die zweite größere Guerilla im Land, die linksgerichtete ELN, kämpfen weiter mit blutigen Mitteln für Gerechtigkeit in dem Land mit immens hohen sozialen Unterschieden zwischen Arm und Reich, ebenfalls auf dem Plan sind rechtsgerichtete Paramilitärs und Drogenbanden, zu deren Geschäftsmodell Mord und Einschüchterung in jeder Form gehört.
Gustavo Petro, der erste linke Präsident in der Geschichte des Landes und ehemaliger FARC-Kämpfer, war 2022 mit dem Vorhaben angetreten, mit allen Frieden zu schließen. Drogenmafias und Paramilitärs sollen Straferleichterungen bekommen und im Gegenzug ihre Aktivitäten einstellen. Politisch motivierte Gruppen können ihre Vorstellungen zu gesellschaftlichen Veränderungen erläutern. Im Friedensprozess in Kolumbien spielt die katholische Kirche seit jeher eine wichtige Rolle, weil sie Teil aller gesellschaftlichen Realitäten ist.
(sir/vatican news - gs)
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