Kinder in Malawi Kinder in Malawi  (Padre Piergiorgio Gamba - Monfortiani)

Malawis Bischöfe: Millionen Menschen hungern

Die katholischen Bischöfe Malawis haben eindringlich vor einer sich verschärfenden Hungerkrise im Land gewarnt. In einer am 18. September veröffentlichten Stellungnahme erklärte die Bischofskonferenz, derzeit litten etwa 4,2 Millionen Menschen unter akuter Nahrungsmittelknappheit.

Diese Zahl könnte bis Anfang 2025 auf 5,7 Millionen steigen. „Malawi steht an einem kritischen Punkt, die Hungersnot eskaliert und erfordert sofortiges, gemeinsames Handeln“, so die Bischöfe. Über die letzten zwölf Monate hab sich die Lage dramatisch verschlechtert, das Klimaphänomen El Niño, Naturkatastrophen wie der Tropensturm Freddy und weit verbreitete Ernteausfälle hätten das Land hart getroffen. „Diese anhaltenden Katastrophen und klimatischen Bedingungen haben die landwirtschaftliche Produktion stark beeinträchtigt und die Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben“, hieß es weiter.

Akuthilfe und langfristige, nachhaltige Lösungen

Besonders hart treffe es die Schwächsten, darunter Kinder und ältere Menschen. Viele von ihnen leiden unter akuter Nahrungsmittelknappheit, was ihre Gesundheit und Entwicklung bedrohe, so die Bischöfe. Sie kritisierten zudem die Regierung Malawis für verfehlte Maßnahmen: „Die Politik der Regierung bleibt uneinheitlich und verfehlt die eigentlichen Ursachen der Hungersnot.“ Als Beispiel für Fehlentscheidungen verwiesen die Bischöfe auf die Verteilung von Saatgut. Statt auf trockenheitsresistente Pflanzen zu setzen, habe die Regierung wie immer Maissaatgut und Dünger verteilt, obwohl Trockenheit vorhergesagt war.

Die Bischöfe riefen zu internationaler Zusammenarbeit und Solidarität auf. Nötig seien aber vor allem aber langfristige, nachhaltige Lösungen.

Vor einem Monat hatte Malawis Präsident Lazarus Chakwera Papst Franziskus in Rom besucht. In den Gesprächen ging es auch um die humanitäre Lage im Land. 

(aciafrica – gs)

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20. September 2024, 12:39