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Stephan Lipke S.J. Stephan Lipke S.J.  

Deutscher Jesuit wird Weihbischof in Russland

Papst Franziskus hat den deutschen Jesuiten Stephan Lipke zum Weihbischof des Bistums der Verklärung des Herrn im westsibirischen Nowosibirsk ernannt. Das gaben der Vatikan und die russische Bischofskonferenz am Donnerstag bekannt.

Lipke stammt ursprünglich aus Essen; er wurde 2002 in Köln zum Priester geweiht und ist seit 2011 in Russland tätig. Dort leitet er das katholische Sankt-Thomas-Institut für Philosophie, Theologie und Geschichte in Moskau. Seit 2020 ist er auch Sekretär der katholischen Bischofskonferenz in Russland.

Lipke sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstagabend, die Herausforderungen im Bistum in Nowosibirsk habe er bereits kennengelernt, als er sechs Jahre lang dort gearbeitet habe. „Trotz aller Bedenken habe ich deshalb auch ,ja‘ dazu gesagt, Bischof Joseph Werth in seinem Dienst zu unterstützen“, so der neue Weihbischof. „Ich werde wohl viel reisen und die Gemeinden besuchen. Und aus den Begegnungen mit Gemeinden, Geistlichkeit und Bischof werden sich dann meine Aufgaben ergeben.“ Die großen Entfernungen und die Suche nach Zusammenhalt seien wohl die wichtigsten Herausforderungen.

Lange Tätigkeit in Russland

Lipke wurde 2002 in Köln zum Priester geweiht und trat 2006 in den Jesuitenorden ein. Nach Stationen in Köln und München kam er 2011 nach Russland, wo er eine Pfarrei in der sibirischen Großstadt Tomsk betreute. An der dortigen Universität promovierte er 2017 in russischer Literatur. Seit 2018 leitete der Ordensmann das katholische Sankt-Thomas-Institut für Philosophie, Theologie und Geschichte in Moskau. Zudem unterrichtete er am orthodoxen Sankt-Filaret-Institut in Moskau. Der Termin seiner Bischofsweihe ist noch unklar. Zunächst müsse Lipke seine Aufgaben in der russischen Hauptstadt abschließen, hieß es vom Jesuitenorden.

Neu geschaffener Posten

In Russland gab es bis 2019 keine Weihbischöfe. Als erste und bisher einzige der vier katholischen Diözesen in dem riesigen Land hatte nur das Erzbistum Moskau einen Weihbischof. Das Bistum „Verklärung des Herrn“ in Nowosibirsk wurde 2002 von Papst Johannes Paul II. gegründet. Wie alle vier katholischen Bistümer in Russland ist es aus ökumenischer Rücksicht auf die orthodoxe Kirche offiziell nicht nach der Bischofsstadt benannt. Das Bistum leitet mit Bischof Joseph Werth SJ ebenfalls ein Jesuit. Vor dessen Gründung gab es seit 1991 nur eine Apostolische Administratur, also ein bistumsähnliches Kirchenterritorium. Nur ein winziger Bruchteil der russischen Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an.

(vatican news/kna - cs)

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13. September 2024, 12:06