Einige Teilnehmer beim Abschlussgruppenbild (Foto: Erzdiözese Seoul) Einige Teilnehmer beim Abschlussgruppenbild (Foto: Erzdiözese Seoul)  

Südkorea: Junge Katholiken auf Friedenspilgerfahrt

Eine internationale Gruppe junger Katholiken hat an der Pilgerfahrt „2024 Wind of Peace - Wind des Friedens “ teilgenommen, die das Korea-Versöhnungskomitee (Vorsitzender Erzbischof Peter Chung) der Erzdiözese Seoul vom 29. August bis zum 1. September organisierte.

Etwa 30 Jugendliche,  darunter auch drei ausländische Teilnehmer aus Spanien, der Slowakei und Malaysia sowie Schwestern der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing und einige Vinzentinerinnen waren bei dem jährlichen 4-tägigen Friedensmarsch in die demilitarisierte Zone (DMZ) dabei. Die Pilger besuchten laut einer Pressemitteilung der Erzdiözese Seoul zunächst den Wiedervereinigungsturm Odusan und blickten über den Imjin-Fluss nach Norden. Das klare Wetter bot zudem einen spektakulären Blick auf den Han-Fluss im Süden und den Imjin-Fluss im Norden, die zusammenfließen und dann gemeinsam ins Westmeer. Die Jugendlichen blickten auch auf die Provinz Hwanghae in Nordkorea, was die Realität der Teilung bewusst machte.

„Diese Pilgerreise hat mir die Möglichkeit gegeben darüber nachzudenken, was Frieden ist“

 

„Wenn wir inmitten zahlreicher Konflikte auch nur ein wenig Interesse zeigen, werden wir werden wir schließlich Frieden erreichen. Diese Pilgerreise hat mir die Möglichkeit gegeben darüber nachzudenken, was Frieden ist“, sagte Isu Raphaela Kim, die jüngste Teilnehmerin dieser Pilgerreise.

Die Teilnehmer nahmen  auch an verschiedenen Programmenin Yeoncheon teil, in der Provinz Gyeonggi. Durch die Erklärungen eines Nordkoreaners, der mehr als 10 Jahren aus Nordkorea übergelaufen war, hatten sie die Möglichkeit, ihr Verständnis von Frieden und Versöhnung zwischen dem Süden und dem Norden zu vertiefen.

Die Pilger sprechen das Friedensgebet des heiligen Franz von Assisi
Die Pilger sprechen das Friedensgebet des heiligen Franz von Assisi

Friedensgebet des heiligen Franziskus gesprochen

Die Pilger unternahmen auch eine Wanderung zum Jangsan-Observatorium. Auch dort wurde die Teilung deutlich: Etwa durch abmontierte Stacheldrahtbündel, die auf der Aussichtsplattform verstreut sind, bis hin zu den Schießgeräuschen eines einem nahe gelegenen Truppenübungsplatz, aber auch durch den Panoramablick auf den Fluss Imjin und Kaesong City in Nordkorea, Songaksan in Kaesong und das Masikryong-Gebirge. Die Realität der Teilung, mit der die Jugendlichen konfrontiert waren, war überall allgegenwärtig. Anschließend beteten die Jugendlichen für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel und sprachen das Friedens-Gebet des heiligen Franz von Assisi.

„Für die Seelen der jungen Menschen gebetet, die ihr Leben in der Tragödie des Krieges gelassen haben“

Auch ein Besuch des Krematoriums für die UN-Truppen in Yeoncheon sowie des Militärfriedhof für nordkoreanische Soldaten, stand auf dem Programm. Ester Palma, eine spanische Laienmissionarin, die derzeit in Südkorea tätig ist, sagte: „Sowohl der Süden als auch der Norden sollten darauf hinwirken, dass die sterblichen Überreste nordkoreanischer Soldaten in ihrer Heimat beigesetzt werden. Ich habe für die Seelen der jungen Menschen gebetet, die ihr Leben in der Tragödie des Krieges gelassen haben“.

Hintergrund

Seit der ersten Friedenswallfahrt im Jahr 2012 begegnen sich junge Menschen aus verschiedenen Ländern - darunter Laos, Mexiko, Malta, die Vereinigten Staaten, Indien, China und Pakistan - mit unterschiedlichen politischen, kulturellen und religiösen Hintergründen in der entmilitarisierten Zone, um sich auszutauschen und für den Frieden in der Welt und auf der koreanischen Halbinsel zu beten.

(pm/fides - sst)

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09. September 2024, 12:11