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Sofia Salgado trifft Papst Franziskus (Archivbild) Sofia Salgado trifft Papst Franziskus (Archivbild) 

Rund um die Synode: Seminaristen durch Männer und Frauen ausbilden

„Ich glaube nicht, dass die Abschottung von Männern und Frauen irgendetwas besser machen wird“, sagt Sofia Salgado Radio Vatikan/Vatican News. Die Professorin für Management an der Portugiesischen Katholischen Universität arbeitet auch an der Ausbildung von Seminaristen mit.

Rui Saraiva und Christine Seuss - Portugal/Vatikanstadt

Bei der Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“, die derzeit in Rom stattfindet, nimmt die Beteiligung von Frauen am Leben der Kirche großen Raum in den Diskussionen ein.

Die portugiesische Verwaltungsfachfrau Sofia Salgado ist Professorin für Management an der portugiesischen katholischen Universität. In ihrem Land war sie am synodalen Prozess beteiligt, der der Synode vorgeschaltet war und diese begleitet. Insbesondere bei der Arbeit in der Kommission ihrer Diözese Porto, aber auch an der Universität habe sie „eine wunderbare Lektion des Heiligen Geistes“ bekommen, erzählt sie uns:

„Es geht darum, dass der Heilige Geist viel mehr tun kann, als uns bewusst ist. Und deshalb schaffen wir es, mehr zu tun, als wir uns vorstellen können“

„Da ist die Erfahrung der Überraschung. Es geht darum, dass der Heilige Geist viel mehr tun kann, als uns bewusst ist. Und deshalb schaffen wir es, mehr zu tun, als wir uns vorstellen können, manchmal auf schwierigen Wegen“, sagt sie.

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Denen zuhören, die sich entfernt haben

Die synodale Erfahrung an der Katholischen Universität blieb ihr als sehr lohnend, reichhaltig und mit einer übergreifenden Beteiligung von Studenten und Lehrern im Gedächtnis:

„Auch an der Katholischen Universität haben wir eine synodale Reise unternommen und beschlossen, die Herausforderung anzunehmen, denjenigen zuzuhören, die eher distanziert sind, vor allem denjenigen, die sagen: ,Ich nicht, denn ich bin schon lange auf Distanz zur Kirche‘. Und wenn sie das zu uns sagten, antworteten wir: ,Genau du bist zu den Treffen eingeladen‘. Und es war eine sehr bereichernde und lohnende Erfahrung für die Menschen, die daran teilnahmen. Denn sie haben erkannt, dass die Synode tatsächlich genau für sie da ist.“

„Die Leute fragen auch: ,Was ist aus unseren Treffen und der Zusammenfassung, die wir geschickt haben, geworden?‘“

Vor allem seien dies die Menschen, die eine Veränderung anstoßen wollten, meint Sofia Salgado: „Ich erinnere mich auch an geschiedene Menschen, die sich nach ihrer Scheidung ausgegrenzt fühlten. Sie hatten das Gefühl, dass sie in der Gemeinde, in der sie ihren Glauben lebten, vom Pfarrer ausgegrenzt wurden. Sie hatten das Gefühl, nicht mehr Teil der Gemeinschaft zu sein. Und sie kamen hierher, um zu erkennen, dass dies doch nicht mehr zeitgemäß ist und dass die Kirche für alle da ist. Eine sehr interessante Gruppe von Schülern, Lehrern und Mitarbeitern hat an dieser Erfahrung teilgenommen, die sie dazu veranlasst hat, weiterzumachen. Aber die Leute fragen auch: ,Was ist aus unseren Treffen und der Zusammenfassung, die wir geschickt haben, geworden?‘“

Ausbildung von Seminaristen durch Männer und Frauen

Sofia Salgado hat besondere Erfahrung in der Ausbildung von Seminaristen in der Diözese Porto, wo sie Studenten im sechsten Studienjahr in Gemeindeverwaltung unterrichtet. Sie findet sehr wichtig, dass die Ausbildung sowohl von Männern als auch von Frauen durchgeführt wird.

„Es ist sehr wichtig, dass die Ausbildung der Seminaristen von Männern und Frauen durchgeführt wird, und es war wichtig, dass diese Erfahrungen Männer und Frauen einbezogen haben. Denn wir müssen lernen, wie wir zusammen sein können, wie wir miteinander reden können, wie wir Unterschiede und Komplementaritäten erkennen können. Und ich glaube nicht, dass die Abschottung von Männern und Frauen irgendetwas besser machen wird. Ich kann im Evangelium nichts finden, was mir sagt, dass dies der Fall sein sollte. Jesus hat zwar nur Männer zu seinen Aposteln erwählt, aber es sind Frauen, die die Auferstehung verkünden und erkennen“, so die Professorin der Katholischen Universität.

„Es sind Frauen, die die Auferstehung verkünden und erkennen“

Es sei in diesem Zusammenhang „sehr wichtig“, dass alle an einem Tisch säßen, meint Sofia Salgado, die den synodalen Prozess mit der Entscheidungsfindung in der Familie vergleicht: „Wenn wir Familienentscheidungen treffen wollen, müssen wir das als Familie tun‚ es können nicht nur die Eltern für die Kinder entscheiden oder die Kinder für die Eltern.“

Die Uni-Professorin arbeitet mit dem Synodalen Netzwerk in Portugal an einer Website, um Informationen über die Synode und die Begeisterung derer zu präsentieren, die gemeinsam auf dieser Reise unterwegs sind, um die synodale Methode im Dialog mit der Welt fördern.

Breite Beteiligung

An der zweiten Synodensitzung der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode, die noch bis zum 27. Oktober andauert, nehmen 368 stimmberechtigte Mitglieder teil; 272 von ihnen sind Bischöfe. Wie schon bei der ersten Sitzung im Jahr 2023 sind mehr als 50 der stimmberechtigten Mitglieder Frauen.

Die Frage der „notwendigen Beteiligung der Frauen am Leben und an der Leitung der Kirche“ wird in einer der zehn Arbeitsgruppen vertiefend behandelt, die der Papst im Rahmen des Synodenprozesses gebildet hat. Bis Juni 2025 soll die Gruppe, die unter Verantwortung des Glaubensdikasteriums in Dialog mit dem Generalsekretariat der Synode arbeitet, gemeinsam mit den anderen Arbeitsgruppen dem Papst ihre Ergebnisse vorlegen.

„Entmännlichung“ der Kirche

Erst vor ein paar Monaten hatte der Papst das Vorwort zu einem auf Italienisch erschienenen Buch verfasst, das den Titel „Smaschilizzare la Chiesa?“ (etwa: „Die Kirche entmännlichen?“) trägt und von drei Theologen - zwei Frauen und ein Mann - veröffentlicht wurde. Die Autoren sind Lucia Vantini, Schwester Linda Pocher und Pater Luca Castiglioni.

In diesem Text räumt der Papst ein, dass er während des Synodenprozesses zu dem Schluss gekommen sei, dass den Frauen nicht genügend zugehört wurde. 

„Wir haben nicht ausreichend auf die Stimme der Frauen in der Kirche gehört“, schreibt der Papst dort und weist darauf hin, dass „die Kirche noch viel von ihnen zu lernen hat“: „Wir müssen einander zuhören, um die Kirche zu ,entmännlichen', denn die Kirche ist eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, die den gleichen Glauben und die gleiche Taufwürde teilen“, erklärt Franziskus.

„Lasst uns nicht müde werden, gemeinsam zu gehen“

Der Papst macht deutlich, dass es hilfreich sei, den Frauen zuzuhören, um Projekte und Prioritäten zu überprüfen. Er mahnt, dass „Geduld, gegenseitiger Respekt, Zuhören und Offenheit notwendig sind“ und hinterlässt eine Ermahnung: „Lasst uns nicht müde werden, gemeinsam zu gehen“.

(vatican news)

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14. Oktober 2024, 10:56