US-Medienhaus übersetzt Joseph Ratzinger neu ins Englische
Der Wert der Ratzinger-Werke sei „unschätzbar“, erklärte in der Mitteilung der Gründer von „Word on Fire", Bischof Robert E. Barron von Winona-Rochester in Minnesota. „Sie werden künftigen Generationen als große Fundgrube nicht nur für theologische und spirituelle Weisheit dienen, sondern auch für die Geschichte eines bestimmten Moments im Leben der Kirche“, so Barron, der als einer der medienerfahrensten Bischöfe der USA gilt und auch an der eben zu Ende gegangenen Weltsynode im Vatikan teilnahm.
Papst mit Berufung zur Theologie
Vor seiner Wahl zum Papst im Jahr 2005 war Ratzinger, ein produktiver Theologe und Experte auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil, Leiter der vatikanischen Glaubenskongregation sowie der Päpstlichen Bibelkommission, der Päpstlichen Internationalen Theologischen Kommission und des Redaktionsausschusses für den Katechismus der Katholischen Kirche. Benedikt, der 2013 als Papst abdankte und 2022 starb, bezeichnete seine Berufung ausdrücklich als „theologisch“, wie es in seiner vatikanischen Biografie heißt.
Die Gesammelten Schriften von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. im deutschen Original umfassen 16 Bände, von denen einige in Teilbänden gegliedert sind, sodass die Reihe alles in allem auf 25 Einzelbände kommt. Sie erscheinen im Freiburger Herder-Verlag, es fehlen nur noch die letzten beiden Bände.
Zusammenarbeit für alle 25 Bände
Derzeit ist nur etwa die Hälfte von Ratzingers Werken auf Englisch erhältlich, sagte Jason Paone von „Word on Fire" gegenüber der katholischen Agentur „OSV News". Der US-Verlag „Ignatius Press" gab auf Englisch die Jesus-Trilogie von Papst Benedikt heraus sowie 2014 eine Sammlung von Ratzinger-Schriften unter dem Titel „Theologie der Liturgie“. „Word on Fire" will mit „Ignatius" und weiteren Verlagen und Institutionen zusammenarbeiten, um die Reihe fortzusetzen und in den kommenden zwölf Jahren alle 25 Bände der Ratzinger-Schriften auf den Markt zu bringen.
Die Reihe wird von der Theologin Tracey Rowland herausgegeben, der Autorin mehrerer Bücher über Benedikt XIV. Das Ratzinger-Übersetzungsprojekt sei eine „Mammutaufgabe“, zitiert die Pressemitteilung die Australierin, die 2020 mit dem Ratzinger-Preis für Theologie geehrt wurde.
Paone sagte gegenüber „OSV News", das Unterfangen erfordere eine intensive Zusammenarbeit zwischen deutschsprachigen Fachübersetzern und Theologen, um Ratzingers Worte mit Präzision ins Englische zu übertragen. Deutsch sei „eine besonders schwere Sprache“ und Ratzinger ein Meister des Wortes gewesen. Einige seiner Werke seien auch deshalb besonders anspruchsvoll, weil sie zahlreiche weitere Autoren wörtlich zitieren, von denen nicht alle ins Englische übersetzt seien.
(osv – gs)
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