Indonesien: Christen warnen vor Plänen zur Binnenmigration
„Wir wollen, dass Papua vollständig vereint ist, in Bezug auf Wohlstand und nationale Einheit“, erklärte der Minister für Binnenmigration, Muhammad Iftitah Sulaiman Suryanagara.
Indigene Gruppen und christliche Organisationen in Papua äußern jedoch Besorgnis und verweisen auf die negativen Auswirkungen des Programms in der Vergangenheit, das unter dem Regime des Diktators Suharto in den 1980er Jahren zu Landverlust, kultureller Entfremdung und Umweltzerstörung führte. Der „Rat der Kirchen von Papua“, ein Zusammenschluss christlicher Führungspersönlichkeiten, rief die Regierung dazu auf, den Fokus stattdessen auf die „dringenden Bedürfnisse“ der lokalen Bevölkerung zu legen. „Die Papuaner brauchen Bildung, Gesundheitsdienste und soziale Unterstützung“, betonte der Rat und fügte hinzu, die Region könne „auf eine weitere Binnenmigration verzichten“.
Auch die sozialen Spannungen zwischen indigenen Papuanern und zugewanderten Indonesiern haben in der Vergangenheit für Konflikte gesorgt. Die indigene Bevölkerung fühlt sich oft benachteiligt und fremd im eigenen Land, während Ressourcenverteilung und kulturelle Unterschiede das Misstrauen gegenüber den „Neuankömmlingen“ schürten.
West-Papua, der rohstoffreiche westliche Teil der großen Insel Neuguinea, ist indonesisches Hoheitsgebiet und seit langem ein Konfliktherd: Die indigene Bevölkerung prangert seit Jahrzehnten Missbräuche und Menschenrechtsverletzungen durch das Militär an. Das Programm zur gezielten Binnenmigration lief um das Jahr 2000 herum aus. Mit seinem erneuten Aufleben befürchten die christlichen Gemeinden eine Vertiefung bestehender Ungerechtigkeiten.
(fides – gs)
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