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Bischof Carlos Enrique Herrera Gutiérrez Bischof Carlos Enrique Herrera Gutiérrez 

Nicaragua: Bischof von Jinotega ins Exil nach Guatemala verbannt

Die nicaraguanischen Behörden haben Bischof Carlos Enrique Herrera Gutiérrez, Vorsitzenden der Nicaraguanischen Bischofskonferenz, nach Guatemala verbannt. Der 75-jährige Bischof ist der dritte hochrangige Kirchenvertreter, der ins Exil geschickt wurde, nachdem er Kritik an der Regierung geäußert hatte.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Am Mittwoch, 13. November, wurde Bischof Carlos Enrique Herrera Gutiérrez, der Leiter der Diözese Jinotega und Vorsitzende der Nicaraguanischen Bischofskonferenz (CEN), von den nicaraguanischen Behörden nach Guatemala verbannt. Das wurde jedoch erst jetzt bekannt. Dieser Schritt folgt auf eine Reihe ähnlicher Maßnahmen gegen prominente katholische Geistliche im Land, die sich kritisch gegenüber der Regierung äußerten. Herrera ist bereits der dritte Bischof der Bischofskonferenz, der von der nicaraguanischen Führung ins Exil geschickt wurde. Bereits zuvor waren die Bischöfe Rolando José Álvarez Lagos und Isidoro del Carmen Mora Ortega von den Behörden ausgewiesen worden. Auch Weihbischof Silvio José Báez musste 2019 das Land verlassen, nachdem er Morddrohungen erhalten hatte.

Öffentliche Kritik

Der Konflikt zwischen Bischof Herrera und den lokalen Behörden eskalierte am Sonntag, 10. November, als der Geistliche in einer Messe in der Kathedrale San Juan Bautista die Stadtverwaltung von Jinotega öffentlich kritisierte. Grund für seine Anklage waren wiederholte, laute Veranstaltungen, die regelmäßig die Liturgie störten. „Es ist ein Sakrileg, was der Bürgermeister und alle Gemeindebehörden tun... Wir bitten Gott um Vergebung für sie und für uns“, erklärte Herrera während des Gottesdienstes. Diese Äußerung im Rahmen eines Bußgottesdienstes löste offenbar die drastische Maßnahme seiner Verbannung aus.

„Es ist ein Sakrileg, was der Bürgermeister und alle Gemeindebehörden tun...“

Kurz vor der Absetzung des Bischofs wurde auch die offizielle Facebook-Seite der Diözese Jinotega abgeschaltet, über die bislang Messen und religiöse Veranstaltungen live übertragen wurden. Die Abschaltung trifft besonders die gläubige Gemeinde, die sich digital versammelte, um den Predigten und Messen ihres Bischofs beizuwohnen.

Weitere Einschränkungen

Die lokale Presse berichtet zudem von weiteren Einschränkungen für die katholische Kirche im Land. So soll Priestern, die die Krankensalbung spenden wollen, mittlerweile der Zugang zu öffentlichen Krankenhäusern verweigert werden. Diese inoffizielle Maßnahme sorgt bei den betroffenen Familien für Unmut und Verzweiflung.

Papst Franziskus hat wiederholt seine Solidarität mit der katholischen Kirche in Nicaragua und deren Gläubigen bekundet. Er ruft immer wieder die Weltgemeinschaft zum Gebet für die Menschen in dem mittelamerikanischen Land auf, die zunehmend unter religiöser Repression und staatlicher Willkür leiden.

(vatican news)

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15. November 2024, 10:07