Georgien schiebt iranische Christen ab
2023 kamen den Angaben zufolge rund 20 Prozent aller Asylsuchenden im christlich-orthodox geprägten Georgien aus dem Iran. 90 Prozent von ihnen seien nach einer Konversion zum Christentum geflohen. Trotzdem hätten die georgischen Behörden in den vergangenen drei Jahren weniger als ein Prozent der fast 1200 Anträge iranischer Staatsangehöriger akzeptiert. „Die Asylsuchenden sehen sich mit einem ungewissen Schicksal konfrontiert und haben kaum Alternativen, um internationalen Schutz zu erhalten“, heißt es laut asianews in dem Bericht. Besonders schwierig sei die Lage für Christen, deren Konversion angezweifelt werde.
Die Autoren des Berichts fordern von den georgischen Behörden, die Vielfalt des christlichen Glaubens anzuerkennen und die Verfahren zur Bestimmung des Flüchtlingsstatus zu verbessern. Auch die internationale Gemeinschaft solle dringend handeln, um sichere und legale Wege für die Neuansiedlung iranischer Christen zu schaffen.
Neben den politischen Beziehungen Georgiens zum Iran nennt der Bericht die Intoleranz gegenüber nicht-orthodoxen christlichen Strömungen als Hauptgrund für die Zurückweisungen. Die Betroffenen erleben ihre Lage zunehmend als ausweglos. Ohne internationale Unterstützung droht ihnen die Rückführung in den Iran und damit das Risiko von Gewalt und Repression.
Etwa 83 Prozent der Bevölkerung Georgiens gehören der Georgisch-Orthodoxen Kirche an. Sie spielt eine zentrale Rolle in der kulturellen und historischen Identität des Landes.
(asianews – gs)
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