Italien: Zwei Obdachlose sterben an Weihnachten in Rom
An den Weihnachtsfeiertagen kam es in Rom zu zwei tragischen Todesfällen unter Obdachlosen, wie die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ berichtete. Am Heiligabend wurde eine ältere Frau leblos auf der Via della Conciliazione gefunden – der berühmten Straße, die vom Tiber direkt zum Petersdom führt. Dort hatte Papst Franziskus an diesem Abend das Heilige Jahr 2025 eröffnet und die Christmette gefeiert. Tausende Gläubige hatten sich rund um den Vatikan versammelt, während die Frau nur wenige Schritte entfernt starb.
Am ersten Weihnachtstag entdeckten Passanten in einem Zelt im Vorort Ostia einen etwa 50-jährigen Mann tot. Ob Kälte oder gesundheitliche Probleme ursächlich für die beiden Todesfälle waren, soll eine Autopsie klären. Die Polizei arbeitet derzeit daran, die Identität der Verstorbenen festzustellen.
Obdachlosigkeit in Rom: Ein anhaltendes Problem
Laut aktuellen Schätzungen leben in Rom mehr als 2.200 Menschen auf der Straße, die meisten von ihnen Männer. Viele finden Schutz in der Nähe des Hauptbahnhofs Termini oder unter den Kolonnaden des Petersplatzes, wo Zelte ihre provisorischen Unterkünfte bilden. Trotz der Bemühungen zahlreicher Initiativen, darunter katholische Orden, Essensausgaben und medizinische Erstversorgung bereitzustellen, bleibt die Situation prekär.
In den letzten Jahren wurden am Petersplatz Waschmöglichkeiten eingerichtet, und Sanitäter stehen für Notfälle bereit. Dennoch wirft der Tod der beiden Menschen an Weihnachten ein Schlaglicht auf die Notlage der Obdachlosen in der italienischen Hauptstadt. Es bleibt die Frage, ob die angebotenen Hilfen ausreichen und wie die Stadt Rom in Zukunft auf die Herausforderungen der Obdachlosenhilfe reagieren wird.
(corriere/kna - mg)
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